Klangvolle Lieder mit russischen Wurzeln

Der Chor der Maxim Kowalew Don Kosaken unter Leitung von Wladimir Salodki (links) interpretierte stimmgewaltig Kirchenlieder, Volksweisen und Weihnachtsstücke. Foto: H. Manderscheid
Der Chor der Maxim Kowalew Don Kosaken unter Leitung von Wladimir Salodki (links) interpretierte stimmgewaltig Kirchenlieder, Volksweisen und Weihnachtsstücke. Foto: H. Manderscheid2010/12/donkosaken.jpg

HELDMANNSBERG – Sieben Sänger, die spielend einen großen Chor ersetzen: so stimmgewaltig zeigte sich das Ensemble des Maxim Kowalew Don Kosaken Chors beim Weihnachtskonzert in der voll besetzten Pfarr- und Wallfahrtskirche Heldmannsberg. Die Beifallsstürme der Zuhörer waren ihnen von Beginn an sicher.
Das unvergängliche alte Russland spiegelt sich wider im musikalischen Erbe der Kosaken, von den geistlichen Gesängen der russisch-orthodoxen Kirche über Weihnachtslieder bis hin zu einer Fülle von Volksweisen. Aus diesem reichen Fundus schöpften die von Wladimir Salodki einfühlsam geleiteten Sänger mit Bedacht und präsentierten ein fein abgestimmtes Programm, das keine Wünsche offenließ.
Weihnachtslieder („Reiche Gabe“, „Neue Freude“ oder „Himmel und Erde“) leiteten eingangs über zum „Vater unser“ oder zur „Alten Klosterlegende“ und offenbarten die mit Ergebenheit gepaarte tiefe Gläubigkeit des russischen Volkes. Es folgte das wunderbar dargebrachte „Ich bete an die Macht der Liebe“, das einen intensiven Spannungsbogen zwischen kraftvoller Stimmgewalt und innigem Pianissimo schuf.
Bei den Volksliedern durften natürlich „Eintönig erklingt das  Glöcklein“, „Wolgaschlepper“ und die schon legendären „Abendglocken“ nicht fehlen, während „Ty Posztoi“ (Schneegestöber) den eisigen Atem der winterlichen Steppe in die Kirche zauberte oder der Kosakenmarsch „Marusja“ mit seinen raffinierten Tempi-Änderungen den Leuten im Kirchenschiff ordentlich in die Beine fuhr.
„Auf viele Jahre“ lautete der herzliche musikalische Wunsch „für die Gesundheit der Zuhörer“. Jeder der sieben Sänger (Dirigent inklusive) überzeugte auch mit Soloeinlagen, die vom tiefschwarzen Bass über herrlich timbrierten Bariton bis zum kraftvoll strahlenden Tenor reichten und in ihrer Fülle und Dynamik  eine große Stimmungsbandbreite von tiefer Melancholie bis zu überschäumendem Temperament einschlossen. Dabei begleitete das Akkordeon von Nikolai Bykov schwungvoll viele der dargebrachten Beiträge und setzte damit einen musikalischen Kontrapunkt.
„Guten Abend, gute Nacht“ sangen am Ende alle mit, aber damit ließ das Publikum die Sänger nicht ziehen. Es gab Beifall, bis diese noch „Kalinka“ herausrückten und dazu wurde geklatscht, was das Zeug hielt. Russischer ist einfach nichts auf der Welt.

Helga Manderscheid

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