Kleidertauschbörse am 17. September

„Lieber über einen Einkauf nachdenken“

Die Fairtrade-Initiative ist nach dem Thema Billiglohn im Vorjahr mit einer anderen Aktion dabei. | Foto: privat2016/09/7400856.jpeg

HERSBRUCK – Kindertrempelmarkt, Kleidertauschbörse und fairer Handel: Die Fairtrade-Initiative Hersbruck, der Kreisjugendring und der Arbeitskreis Cittaslow gestalten am Samstag, 17. September, von neun bis 12.30 Uhr einen bunten Vormittag am Unteren Markt. Was dahinter steckt und alles geboten ist, weiß Iris Plattmeier.

Kleider mit fremden Personen tauschen – das ist nicht jedermanns Sache. Was muss man sich darunter vorstellen?
Iris Plattmeier: Jeder kennt das Problem, dass man sich Kleidung kauft, die beim Kauf selbst gefällt, wenige Wochen später merkt man aber, dass sie doch nicht so gut passt wie gedacht. Deshalb soll die Kleidertauschbörse eine Möglichkeit bieten, solche Fehlkäufe zu tauschen. Jeder darf Kleidungsstücke bringen, die ihm nicht mehr gefallen oder passen. Im Gegenzug dazu darf derjenige sich Kleidungsstücke aussuchen, die bereits ein anderer zum Tausch abgegeben hat.

Wie kommt man auf die Idee, das in Hersbruck zu machen?
Als Cittaslow ist Hersbruck natürlich prädestiniert für eine solche Aktion. Einer der grundlegendsten Aspekte einer Cittaslow ist die Nachhaltigkeit. Was könnte also Nachhaltigkeit mehr unterstreichen, als nicht genutzte Gegenstände, hier Kleidung, zu tauschen anstatt sie zu entsorgen?

Wie sind die Modalitäten für die Börse am Samstag?
Die Kleidertauschbörse findet von 9 bis 12.30 Uhr am Unteren Markt im Bäckergässchen statt. In dieser Zeit kann jeder bis zu fünf Kleidungsstücke bringen, die gewaschen und gut erhalten sein müssen. Wir behalten es uns jedoch vor, nicht jedes Kleidungsstück anzunehmen. Im Tausch dürfen dann ebenso viele Kleidungsstücke ausgesucht werden. Wer möchte, kann seine Kleidung bereits am Samstag, 10. September, oder Freitag, 16. September, jeweils von 15 bis 17 Uhr in der Poststraße 18 in Hersbruck bei Plattmeier oder am 14. September von 18 bis 20 Uhr in der Sigmund-Faber-Straße in Hersbruck bei Bernet abgeben. Für jedes abgelieferte Kleidungsstück gibt es einen Chip, der am Samstag für neue Kleidung eingetauscht werden kann.

Welche Botschaft möchten Sie den Menschen vermitteln?
Die Botschaft soll sein, Ressourcen zu schonen, nachhaltig zu leben und bewusst einzukaufen. Lieber zweimal über einen Einkauf nachdenken, als sich etwas anzuschaffen, was später nicht getragen oder genutzt wird.

Zur Kleiderbörse passt der Trempelmarkt ja gut.
Ja, durchaus. Der Markt findet nicht „Rund ums Hersbrucker Rathaus“, sondern am Unteren Markt statt. Wie immer von 9.30 bis 12.30 Uhr können Kinder einen Stand aufbauen und die nicht mehr benötigten, aber gut erhaltenen Spielsachen und Bücher zum Verkauf anbieten. Der Flohmarkt wird vom Kreisjugendring organisiert und es werden keine Standgebühren fällig. Die Platzvergabe ist am Infopunkt vor Kratzers Biergarten.

Was ist sonst noch geboten an diesem Vormittag?
Die Fairtrade-Initiative Hersbruck wird mit einer Aktion auf die Arbeitsbedingungen in Steinbrüchen hinweisen. In Deutschland wird ein Großteil der Natursteine, die unter anderem für Arbeitsplatten, Fußbodenbelag und Grabsteine genutzt werden, aus China und Indien importiert. Man wird am Unteren Markt die Möglichkeit haben, sich über die schlechten Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit und Schuldknechtschaft in indischen Steinbrüchen zu informieren, die schwere Arbeit auszuprobieren und ein Quiz zum Thema machen zu können. Auch sollen faire Alternative wie Xertifix und Fairstone vorgestellt werden.

Von dieser gemeinsamen Aktion erhoffen Sie sich …
… ein Bewusstsein für nachhaltige Lebensweise in jungen Jahren zu schaffen. Nachdem, aufgrund des Kindertrempelmarkts viele Kinder unterwegs sein werden, erhoffen wir uns diese, aber auch ihre Eltern und andere erwachsene Gäste mit einem vielseitigen Programm und Angebot zu erreichen.

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