ARZLOHE – Bei Kaiserwetter begingen die Arzloher und viele Gäste die traditionelle Kirchweih, beginnend mit einer Prozession zur Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“. Danach lockte das Angebot der zahlreichen Buden, während das Austanzen des Baums durch die Kinder des Gehrestal-Kindergartens den Abend krönte.
Die Kornfelder standen in voller Pracht, als der lange Zug von Gläubigen, an der Spitze der Posaunenchor mit den Pfarrern Steffen Weeske (Pommelsbrunn) und Georg Pilhofer (Hohenstadt), hinaus zog zu dem alten Gebetsplatz, der nun schon Jahrhunderte lang zur Kirchweih aufgesucht wird. Mit den Worten „Jesus ging vorüber und sah einen“ begann Weeske seine Sonntags-Predigt, die sich am Beispiel dieses Blinden der Frage nach der Gerechtigkeit Gottes widmete und sein Schicksal wie seine Heilung in jenen Zusammenhang stellte, wo der Glaube an das Licht aus der Höhe zum neuen Menschen führt.
Die vereinigten Posaunenchöre gestalteten mit dem Kirchenchor und Männergesangverein Pommelsbrunn die würdige Umrahmung der Feier. Übrigens darf ab kommendem Jahr die Kapellenruine eine transportable Glocke mit benutzen, welche der Katholischen Kirchengemeinde vom Ehepaar Kaiser aus Happurg zum Geschenk gemacht wurde, wie Karin Redlingshöfer am Ende des Gottesdienstes berichtete. Hierfür wird ein kleiner Glockenturm erstellt.
Anschließend konnte man durch den Kirchweih-Markt wandern, der ein reichhaltiges Angebot parat hielt. Socken und Wollstrümpfe, allerlei für den Garten aus Ton und Metall oder Gewürze waren genauso vertreten wie Korbwaren oder Reisigbesen von Rudi Besenbinder. An der Losbude des Obst- und Gartenbauvereins Pommelsbrunn gewann so mancher einen Blumenstock und Ponyreiten war genauso angesagt wie fröhliches Kirchweih-Küchla-Schmausen im Gasthaus „Zur Waldesruh“, wo später auch Bratwürste und Steaks am Grill brutzelten. Die Musik der „Bergwald-Musikanten“ rundete Tag und Abend ab.
Richtige Profis sind bereits die Kinder vom Haus der Kinder Gehrestal, was das Austanzen des Kirwa-Baums angeht. Reizend in Tracht gekleidet, zogen die Kleinen zum Baum, an der Spitze die Kapelle und der Wagen mit Betz und Fässla.
Angesichts eines starken Mangels an Kirwa-Buben behalf man sich ganz unorthodox. So steckte einerseits ein Mädchen in der Lederhose, andererseits lief und tanzte man eben zu dritt um den Baum. Das Klingeln des Weckers traf diesmal Ellen Bub aus Hohenstadt und Felix Nürnberger aus Stallbaum. Ein kurzer Ehrentanz musste sein, die Geschenke vom Baum geangelt und schnell ging es zurück ins Gasthaus, denn dort wartete schon die Belohnung in Form von Bratwurst-Weckla und Saft.