RÖTHENBACH/LAUF — Noch ist der ganze Biergartenbereich mit Absperrband umgeben, aber Sabrina Mesch und Markus Böttcher vom Berggasthof Moritzberg freuen sich schon: Am Montag, 18. Mai, hat es ein Ende mit dem rot-weißen Flatterband, denn dann dürfen sie endlich öffnen.
Weil in Bayern die Corona-Maßnahmen nach und nach gelockert werden, dürfen Gaststätten an diesem Tag nämlich zunächst ihre Außenbereiche wieder in Betrieb nehmen. Wirtsstuben und andere Innenbereiche ziehen dann eine Woche später, am 25. Mai, nach.
Wie genau so ein Biergartenbesuch für die Gäste dann aussehen könnte, wissen die Gastronomen am Moritzberg bei Röthenbach noch nicht: „Bisher gibt es nur Wischi-Waschi-Angaben“, sagt Mesch. „Nur Mindestabstand, Maskenpflicht für Servicepersonal und Küche steht fest und wir wissen, dass es einen getrennten Ein- und Ausgang geben muss. Wer auf die Toilette geht, muss eine Maske tragen“.
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Umsatz ist nicht aufzuholen
Der Biergarten bot bisher rund 250 Gästen gleichzeitig Platz. Wie viele unter Corona-Regelungen hier Platz nehmen dürfen, hat Mesch noch nicht ausgerechnet, „aber bei Mindestabstand auf Bierbänken wird es locker nur die Hälfte sein“, schätzt sie. Dennoch sind die beiden, wie alle anderen Gaststättenbetreiber auch, sehr froh, dass sie ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen. „Momentan haben wir nur den Verkauf zum Mitnehmen und das Liefern, aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir sind ja weitab vom Schuss und da holt man sich nicht mal schnell einen Schweinebraten“, sagt Mesch, die nicht davon ausgeht, dass sie die ausgefallenen Einnahmen jemals wieder hereinholen können. Das denkt auch ihr Partner Markus Böttcher: „Bis Ende Juni sind alle Konfirmationen und Feiern abgesagt und wir können auch im Normalbetrieb nicht mehr so viele Gäste bewirten wie bisher.“
Bald draußen an der frischen Luft wieder ein kühles Bierchen anbieten zu können, darauf freut sich auch Hans Fensel, Inhaber vom Gasthaus Schloß Oedenberg und stellvertretender Bezirksvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) im Nürnberger Land. Für Fensel ist der Biergarten eine wichtige Einnahmequelle: „Man muss schauen, dass man im Sommer Geld verdient, weil im Winter kommen nicht so viele Gäste“, sagt er.
Natürlich fragt auch er sich, wie viele der rund 200 Menschen, die sonst gleichzeitig in seinem Biergarten Platz finden, er in diesem Jahr bewirten werden darf. Genaue Informationen werde die Regierung, so hofft Fensel, in diesen Tagen an seinen Verband weiterleiten. „Wir müssen ja auch die Mitarbeiter rechtzeitig benachrichtigen. Aber die freuen sich schon alle, weil man in unserem Beruf gerne mit Menschen zusammenarbeitet“, sagt Fensel und hofft jetzt erst einmal auf gutes Wetter in der Eröffnungswoche.