LAUF – Die Stadt Lauf hat erste Maßnahmen bekannt gegeben, wie man Energie sparen will. Dafür wird es nun an einigen Sehenswürdigkeiten dunkel. Außerdem gibt es eine kostenlose Energieberatung für Privathaushalte. Was genau geplant ist:
Die bundesweite Energiekrise trifft auch die Stadt Lauf. Bürgermeister Thomas Lang, die Stadtverwaltung und die Stadtwerke haben sich Gedanken gemacht, wie man Energie sparen könnte. Zum Thema Energiekrise habe man bereits einen Arbeitskreis gebildet, meldet die Stadt in einer Pressemitteilung. Die Strategie der Stadt sieht vor, erstens Einsparpotentiale zu erkennen, zweitens Maßnahmen umzusetzen und drittens die Stadt für den kommenden Herbst und Winter krisensicher zu machen.
Beleuchtung wird ausgeschaltet
Ab Dienstag, 9. August, werden deshalb die historischen Gebäude in Lauf nicht mehr mit Scheinwerfern angestrahlt. Betroffen sind davon folgende Gebäude: Wenzelschloss, Johanniskirche, Altes Rathaus, Schleifmühle und Spitalkirche.
Das Anstrahlen dieser Gebäude habe rein optische Gründe, so die Stadt. Im Inneren werden die Gebäude weiterhin beleuchtet, auch die Verkehrssicherheit rund um die Gebäude bleibt gewährleistet. Im Zuge der Abschaltung werden die veralteten Strahler an der Johanniskirche mit modernen, energiesparenden LED-Strahlern ausgetauscht.
Keine Heizung im Freibad
Es handelt sich um eine von mehreren Maßnahmen der Stadt. So werden zum Beispiel auch seit Mitte Juli die beiden großen Becken des Laufer Freibads nicht mehr mit Erdgas beheizt. Das Freibad hatte im Mai bereits später als geplant geöffnet, um bei zum damaligen Zeitpunkt mäßigen Wetter nicht unnötig Energie zu verbrauchen. Nicht betroffen von dieser Einsparung ist das Babybecken, das durch Solarthermie beheizt wird.

Weitere Maßnahmen
Zudem sollen die Heizungen in städtischen Einrichtungen auf die Mindesttemperatur abgesenkt werden. Derzeit wird geprüft, inwieweit das in den verschiedenen Einrichtungen möglich ist. Außerdem könnte gegebenenfalls die Straßenbeleuchtung zu bestimmten Uhrzeiten abgeschaltet werden. Mehrere Laufer Schul-Hallenbäder könnten übergangsweise geschlossen werden. „Möglicherweise werden auch weitere öffentliche Einrichtungen zeitweise geschlossen oder Räume im Rathaus oder Bildungseinrichtungen nicht mehr genutzt, um Heizkosten zu sparen“, so die Stadt in einer anderen Mitteilung. Bei allen Maßnahmen wäge man Vor- und Nachteile sorgsam ab.
Notstromaggregate sollen Sicherheit bieten
Um sich für den Winter oder eine Zuspitzung der Krise vorzubereiten, hat die Stadt Lauf Notstromaggregate bestellt und sie legt Vorräte an Heizmaterialen und Treibstoff an. Die Versorgungssicherheit kritischer Infrastruktur habe absolute Priorität, so die Stadt. Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr, die Versorgung mit Trinkwasser und die Entsorgung von Abwasser seien gewährleistet. Hierzu befinde man sich, wie bei anderen Themen auch, im Austausch mit dem Landratsamt, das im Ernstfall als zuständige Behörde fungiert.
Appell an Bürger
Doch nicht nur die Stadtverwaltung sei hier gefordert. Bürgermeister Thomas Lang ruft die Laufer Bevölkerung dazu auf, eigenverantwortlich mitzuhelfen und möglichst Energie zu sparen. Das gilt sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich.
„Jeder Bürger sollte seinen Wasser- und Stromverbrauch überprüfen und anpassen und auch beim Heizen möglichst sparsam sein“, so die Stadt. Das Ziel sei es, dass sowohl die Bevölkerung als auch die Wirtschaft möglichst gut durch die Krise kommen, sowohl finanziell als auch im Sinne der Grundversorgung, so Bürgermeister Lang. Es müsse verhindert werden, dass Unternehmen durch Energieknappheit Produktionsausfälle hätten und dadurch letztlich auch Arbeitsplätze gefährdet werden. „Wer Energie spart, hat dadurch nicht nur niedrigere Kosten, sondern hilft auch der Wirtschaft.“
Kostenlose Energieberatung
Die Städtischen Werke bieten allen Bürgern eine kostenlose Energieberatung für Privathaushalte unter Telefon 09123/173-0 an. Die Städtischen Werke werden beim Laufer Brunnenfest am 25. September wieder mit einem Stand präsent sein, Bürger können sich dort zu sämtlichen Themen rund um Energie und Wasser informieren und beraten lassen.