SCHÖNBERG — Am vergangenen Wochenende beherrschte das Gebell von etwa 600 Hunden die Klangkulisse im Schönberger Forst. Die 22. „Frankonia Open“ fanden statt. Dabei wurden auch die bayerischen Meisterschaften ausgetragen. Die PZ machte einen Rundgang durchs Lager und sprach mit Organisatoren und Sportlern.
Gestartet wurde in 15 Klassen mit Teilnehmern aus ganz Deutschland, sowie Gästen aus Frankreich und der Schweiz. Die Schnellsten mit dem Bike brauchten nur knapp über zehn Minuten für die 4,9 Kilometer lange Strecke. (Die Ergebnisse erscheinen in einer der nächsten PZ-Ausgaben.)
Besonders die Hunde fieberten voller sichtlicher Vorfreude ihrem jeweiligen Einsatz entgegen. Tier und Besitzer sind eins, auch das merkte man nicht erst beim Rennen, sondern bereits bei einem Rundgang durch das Musherlager.
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Der Tierschutz hat bei solchen Veranstaltungen immer eine hohe Priorität, selbst die Impfungen werden vor dem Rennen kontrolliert, erklärte die Pressesprecherin des bayerischen Verbandes für Schlittenhundesport, Katja Bub.
Hoch zufrieden waren nicht nur die Musher, so nennt man die Schlittenhundesportler, sondern auch die Verantwortlichen und Organisatoren des fränkischen Schlittenhunde Sportclubs (FSSC), allen voran der Vorsitzende Rene Rocco Pigola, mit dem meist trockenen und vor allem am Samstag vorwiegend sonnigen Wetterverhältnissen. Die Zusammenarbeit mit dem FSV Schönberg, der sich um die Verpflegung kümmerte, klappte hervorragend, so Pigola.
Mit dem dritten Laufer Bürgermeister Thomas Lang war der einzige heimische Fahrer am Start. Aus einer Laune heraus nahm er 2011 zum ersten Mal teil. Mit seinem Haustier, wie er seinen Münsterländer Mix liebevoll bezeichnet, fuhr er in der Klasse Velo mit. „Spaß macht es mir allemal“, sagte Lang, der nach seinem Lauf wieder im Anzug auf dem weitläufigen Gelände zu sehen war. Am Samstagabend überreichte er beim Musherabend in seiner Funktion als Schirmherr, auch im Auftrag des Landrats Armin Kroder, der die Frankonia Open bereits am Nachmittag besucht hatte, jeweils einen kleinen Zuschuss.
Erlebnis auch für kranke Kinder
Einen Hauch von Alaska konnten bereits am Freitag zehn Jungen und Mädchen der Elterninitiative krebskranker Kinder aus Erlangen sowie vom Krebspunkt des Diakonischen Werkes Nürnberger Land erfahren. Aus Möhrendorf nutzte Familie Jüschke die Möglichkeit, eine Runde mit dem Gespann durch die Schönberger Heide zu drehen, selbstverständlich mit einem erfahrenen Musher und dessen vier bis sechs Hunden, die die Kinder später auch streicheln durften. Ein unvergessliches Erlebnis.
Entlang der Strecke waren vor allem im Start- und Zielbereich wiederum viele Hobby-Fotografen zu finden. So kam aus Burgthann Rainer Heidenreich, der als Mitglied im Fotoclub Schwarzenbruck mit einem geschultem Auge sehr viele interessante Motive entdeckte. Auch Profifotografen fehlten nicht.
Die Teilnehmer der nicht so häufig stattfindenden Wettkämpfe hatten teils sehr weite Anreisen. Aus Schaffhausen waren Wolfgang Feulner und Yve Falk zum ersten Mal nach Schönberg gekommen. Über Freunde hatten die beiden von diesem Termin erfahren und da Feulner fränkische Wurzeln hat, war es für ihn kein Thema, die sechseinhalbstündige Fahrt mit neun Vierbeinern auf sich zu nehmen.
„Hier lernten wir nette Leute kennen und die Location ist grandios“, sagt Feulner, als er gerade erst seine Alaskan Malamuten ausgespannt hatte. Diese Hunderasse ist die größte und kräftigste unter den reinrassigen Schlittenhunden. Die Tiere heißen auch „Lokomotive des Nordens“.
Aus Lothringen kamen bereits zum zweiten Mal Elisabeth Riff und Rene Karpisch in die Schönberger Heide. Auch diese beiden schreckte die weite Anreise mit ihren zwölf Huskys nicht. Sie freute sich über die ihrer Meinung nach bessere Streckenführung in diesem Jahr. Aus Rücksicht auf die Therapiepferde der Lebenshilfe wurde die Rennpiste verlegt.