Jahreshauptversammlung

FW/UNA Altdorf übt Kritik an „Sommer-Fußgängerzone“

Am Altdorfer Marktplatz herrscht reger Autoverkehr.
Am Altdorfer Marktplatz herrscht reger Autoverkehr. | Foto: Christian Geist2025/06/altdorfmarktplatzautos1__1.jpg

ALTDORF – Bei der Jahreshauptversammlung der Wählervereinigung Freie Wähler – Unabhängige Liste Altdorf (FW/UNA) ließ der Vorsitzende Dr. Peter Wack das zurückliegende Vereinsjahr Revue passieren und blickte auf die weiteren Monate des Jahres 2025 voraus, die intensiv von der Vorbereitung für die Kommunalwahl 2026 geprägt sein würden.

Der Fraktionsvorsitzende Thomas Dietz informierte über aktuelle Themen aus dem Stadtrat. Die FW/UNA-Fraktion sieht es kritisch, wenn in regelmäßigen Abständen eine mehrwöchige „Sommer-Fußgängerzone“ auf Teilbereichen des Marktplatzes ins Gespräch gebracht wird. Eine Durchfahrtssperre am Marktplatz hält die FW/UNA für derzeit unrealistisch, dafür fehle noch die erforderliche Verkehrsinfrastruktur im Umfeld. „So etwas ist überhaupt erst denkbar, wenn es eines Tages eine Nordtangente gibt. Wir müssen eine weitere Verkehrsbelastung der Anwohner in den engen Gassen der Altstadt vermeiden, auf die sich derzeit der Durchgangsverkehr und auch der Parkraum-Suchverkehr verlagern würde“, sagte Dietz und fügte an: „Menschen mit Handicap und ältere Personen müssen für ihre Einkäufe oder Arztbesuche nahe an die Läden oder Praxen fahren können. Auch von Gastronomen ist uns bekannt, dass sie darauf angewiesen sind, dass ihre Kunden mit dem Auto an und über den Marktplatz fahren und dort auch gut parken können, da Essensbestellungen einen wichtigen Umsatzanteil ausmachen. Im ersten Moment klingt der Gedanke vielleicht sympathisch, erzeugt jedoch regelmäßig Unsicherheit bei den Gewerbetreibenden und Anwohnern in Bereichen der Innenstadt. Der Einzelhandel darf durch derartige Debatten nicht immer wieder verunsichert werden, der Marktplatz ist kein Experimentierfeld.“

Der Riedener Stadtrat Horst Gruber ergänzte die Argumentation von Dietz: „Es würde für einen Beschluss bezüglich einer Fußgängerzone zwingend eine Prüfung aus verkehrsrechtlicher Sicht benötigt. Außerdem wäre die Einbeziehung des Einzelhandels erforderlich. Unabhängig von den formalen und rechtlichen Aspekten benötigen wir aber zuerst ein Gesamtkonzept, welches den Verkehr reduziert, aber gleichzeitig den Nordosten Altdorfs nicht vom Westen abschneidet.“ Es müsse sichergestellt sein, dass ältere Menschen und Bürger aus den Außenorten, die auf ein Auto angewiesen sind, noch am Leben in Altdorf teilnehmen können. Immerhin wohnten über 35 Prozent der Altdorfer Bevölkerung außerhalb.

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