BORKEN (kb) — An diesem Wochenende saust José Martin mit seinen Schlittenhunden bei den 20. Frankonia Open über die Schönberger Heide. Ein Heimspiel für den Musher (Gespannführer) aus Prosberg. Vor einer Woche aber ging es für den 52-Jährigen um einiges heißer her: Denn da nahm Martin an der Weltmeisterschaft in Borken teil.
José Martin und seine Lebensgefährtin Ute Raum laufen flotten Schrittes die knapp acht Kilometer lange Rennstrecke ab, bleiben immer wieder stehen und beratschlagen sich. Viel sandiger Boden, zwei heikle Kurven – welche Leithunde meistern diese Aufgabe am besten? Schnell ist entschieden: Nena und der erfahrene Nico sollen an der Spitze von Martins 8er-Gespann laufen.
Doch bevor der Startschuss zum Rennen fällt, wird die WM erst einmal mit einem stimmungsvollen Festakt eröffnet. Teilnehmer aus über 20 Nationen sind mit ihren Vierbeinern nach Borken gekommen, um sich in verschiedenen Kategorien im sportlichen Wettkampf zu messen. Rund 500 Sportler, rund 3000 Schlittenhunde – und mittendrin Martin mit seinen Hounds. Die haben Glück.
Denn weil am ersten Renntag die Sonne nur so vom Himmel strahlt und Temperaturen hoch sind, verkürzen die Organisatoren die Rennstrecke kurzerhand auf etwa 4,5 Kilometer. Das JM Racingteam kommt gut durch. 10:02 Minuten misst die Uhr. Platz zwölf. Der Spanier Juan Carlos Quintana liegt mit 9:02 Minuten vorne.
Am zweiten Renntag aber ist es kalt, der Nebel lässt die Sonne diesmal nicht durch. Die Gespanne müssen deshalb auf die lange Strecke. Doch bei Martin und seinen Hounds läuft alles rund – zunächst. Just an der Stelle, wo die Gespanne nun auf die längere Schleife abbiegen müssen, laufen seine Leithunde etwas weit links. Streckenposten deuten die Situation falsch, treten auf die Strecke und wollen das heranbrausende Gespann in die richtige Richtung lenken. Martins Hunde erschrecken, die Leinen verwickeln sich und der Musher aus Prosberg muss seinen Wagen komplett anhalten und sein Team neu ordnen. Wertvolle Zeit geht verloren.
Rennen am Berg
Am Schluss steht für Martin Platz 13. Auch wenn er seinen zwölften Platz vom Vortag natürlich gerne gehalten hätte, ist der gebürtige Franzose mit der Leistung seiner Vierbeiner sehr zufrieden. „Sie haben bis zum Schluss volle Leistung gebracht – und das, obwohl viele meiner Hunde nicht mehr die Jüngsten sind“, erzählt er begeistert.
An diesem Wochenende will José Martin beim Schlittenhunderennen in Schönberg unter Beweis stellen, was alles in seinen rasanten Hounds steckt. Das Rennen findet heute von 9.45 bis 15 Uhr, am morgigen Sonntag von 9 bis 14 Uhr statt.