NÜRNBERGER LAND – Haustiere fördern bei Kindern die emotionale und soziale Entwicklung. Sie lehren Mitgefühl, Verantwortung und stärken das Selbstvertrauen. Der tägliche Umgang mit einem Tier hilft Kindern, empathischer zu werden und sich gebraucht zu fühlen. Studien zeigen, dass Kinder mit Haustieren:
• weniger ängstlich und einsam sind,
• sich besser ausdrücken können,
• und leichter über Gefühle sprechen.
Zudem motivieren Tiere zu mehr Bewegung: Spaziergänge mit dem Hund oder Spielen mit der Katze reduzieren die Bildschirmzeit und fördern die körperliche Gesundheit – ein wertvoller Beitrag zur kindlichen Entwicklung.
Welches Tier für welches Alter?
Nicht jedes Haustier passt zu jedem Kind. Eine altersgerechte Auswahl ist entscheidend:
• Ab 3 Jahren: Pflegeleichte Kleintiere wie Hamster oder Meerschweinchen (mit elterlicher Betreuung)
• Ab 5 – 6 Jahren: Kaninchen oder Wellensittiche – ebenfalls mit Unterstützung.
• Ab 8 Jahren: Kinder können aktiv bei der Pflege von Katzen oder kleineren Hunderassen mithelfen.
• Ab ca. 11 Jahren: Jugendliche können ein Tier weitgehend eigenständig versorgen – mit elterlicher Begleitung.
• schrittweise an Aufgaben wie Füttern oder Gassi gehen heranführen,
• gemeinsam einen Wochenplan zur Aufgabenverteilung erstellen,
• nach und nach Verantwortung abgeben (z. B. Versorgung während kurzer Reisen).
Verantwortung kindgerecht vermitteln
Kinder lernen durch Vorbilder und Rituale. Eltern sollten:
• Besuche im Tierheim oder beim Züchter
• Vorbereiten einer passenden Umgebung mit Rückzugsort und Zubehör
• Geduld bei der Eingewöhnung zeigen
Wichtige Überlegungen vor der Anschaffung
Bevor ein Tier ins Haus kommt, sollte die Familie klären:
• Gibt es Allergien?
• Ist ausreichend Platz vorhanden?
• Sind Zeit und Budget für Pflege, Futter und Tierarzt gegeben?
• Wer übernimmt welche Aufgaben?
• Ist eine Tierbetreuung z.B. während des Urlaubs gewährleistet
Ein Haustier ist eine langfristige Verantwortung – für Kinder und Eltern.
Auswahl und Eingewöhnung
Kinder sollten in die Entscheidung für ein Tier einbezogen werden. Vor dem Kauf ist es hilfreich, sich gemeinsam über die Bedürfnisse zu informieren. Tipps:
• Besuche im Tierheim oder beim Züchter
• Vorbereiten einer passenden Umgebung mit Rückzugsort und Zubehör
• Geduld bei der Eingewöhnung zeigen
Der Tod des ersten Haustieres – ein prägendes Erlebnis
Der Verlust des ersten Haustieres ist oft das erste Mal, dass Kinder mit dem Tod konfrontiert werden. Die Reaktionen variieren je nach Alter.
Typische Altersreaktionen:
• Kleinkinder (bis 6 Jahre): Verstehen die Endgültigkeit des Todes noch nicht; stellen häufig Fragen, vermissen das Tier.
• Schulkinder (ca. 6 – 10 Jahre): Entwickeln ein klares Verständnis; Trauer, Schuldgefühle und intensive Emotionen sind häufig.
• Jugendliche: Ziehen sich häufig zurück und verarbeiten den Verlust eher im Stillen.
Trauerphasen bei Kindern:
Wie Erwachsene durchlaufen auch Kinder Phasen der Verleugnung, Wut, Traurigkeit und schließlich Akzeptanz. Eltern sollten:
• ehrlich und altersgerecht über den Tod sprechen,
• Abschiedsrituale ermöglichen (zum Beispiel Beerdigung, Abschiedsbrief),
• offen trösten und zuhören,
• dem Kind Raum für Gefühle geben, ohne sie zu bewerten.
Erinnerungen bewahren – Abschied aktiv gestalten
Rituale und Andenken helfen Kindern beim Abschiednehmen:
• Persönliche Tierbestattung oder ein Erinnerungsbaum
• Ein Fotoalbum, Kuscheltier oder eine Gedenkkerze
• Besuch eines Streubeetes oder Gedenkorts
• Gemeinsames Erzählen schöner Erinnerungen
Text: DB