Am Dienstag, 18. März

Vortrag in Neunkirchen: „Mein Leben in Papua Neuguinea“

Auf der Vulkaninsel Karkar leben insgesamt etwa 100.000 Menschen: Barbara Goodyear mit Dorfbewohnern.
Auf der Vulkaninsel Karkar leben insgesamt etwa 100.000 Menschen: Barbara Goodyear mit Dorfbewohnern. | Foto: Semlinger2025/03/fa6aafb3c9c3defc894f128f0211d189042736c6_max1024x.jpg

NEUNKIRCHEN – Viele Menschen verlassen Deutschland, um im Ausland Geld zu verdienen und ein neues Leben zu beginnen. Auch Barbara Goodyear, geborene Semlinger, aus Neunkirchen lebt seit 22 Jahren im Ausland – und zwar in Papua-Neuguinea im Südpazifik. Doch sie startete nicht aus Abenteuerlust ans andere Ende der Welt, sondern sie hatte ein Ziel: armen Menschen zu helfen.

Goodyear arbeitete nach dem Abitur, dem Studium und einer Tätigkeit für das Max-Planck-Institut ein Jahr lang als Freiwillige in Papua Neuguinea. Sie wurde von „Mission eine Welt“ auf die Insel Karkar geschickt, um die Kinder der Arztfamilie, die im dortigen Krankenhaus arbeitete, zu unterrichten. Nach deren Rückkehr nach Deutschland sollten sie die deutsche Schullaufbahn weiter absolvieren können, ohne ein Jahr zu verlieren.

Goodyear ist gegenwärtig bei ihren Eltern auf Heimatbesuch und hielt deshalb einen Vortrag („Mein Leben in Papua Neuguinea“), der mehr als 100 Zuhörer nach Neunkirchen zog. Darin schilderte sie auch die lange Anreise nach Papua-Neuguinea: 24 Stunden reine Flugzeit.

Die Deutsche lernte zuerst Pidgin, die Kunstsprache des Landes, denn 800 verschiedene Sprachen gibt es dort. Dann gewöhnte sie sich an die Lebensweise der Einheimischen. Das Land ist seit 1975 eine parlamentarische Demokratie im Verbund des Commonwealth. Die Bewohner sind zu 90 Prozent Christen.

Die Neunkirchener Zuhörer interessierten sich vor allem für die persönliche Lebenssituation – und da gab es viel zu erzählen. Goodyear lernte Paul, einen Einheimischen, kennen und lieben. Und so blieb sie nach ihrem Einsatz als freiwillige Fachkraft auf der Vulkaninsel, die auf einer 80 Kilometer langen Straße umrundet werden kann.

Auf Karkar leben rund 100.000 Menschen, es gibt nur eine Arztfamilie, und die geht im Mai zurück nach Madagaskar. Kranke werden in 20 kleinen örtlichen „Aid Posts“ versorgt. Die Menschen leben von der Landwirtschaft oder arbeiten in einer der beiden Plantagen mit Kokosnüssen und Kakao.

Goodyear und ihr Mann, den sie 2004 heiratete, betreiben eine der Plantagen, etwa 600 Hektar groß. Sie beschäftigen 400 Arbeiter. Ferner führt sie einen Tante-Emma-Laden, in dem es alles zu kaufen gibt, was eine einheimische Familie braucht: Lebensmittel, Kochtöpfe, Zahnbürsten, Waschutensilien und mehr. Barbara Goodyear versorgt nebenbei viele Kinder mit Medikamenten und bringt Kranke in die Krankenstationen. Die Neunkirchenerin und ihr Mann haben drei Kinder, die in Australien die Schule besuchen und in Internaten untergebracht sind.

Papua Neuguinea ist eines der reichsten Länder der Welt, was die Bodenschätze Gold, Kupfer, Erdöl betrifft, doch es gibt dort keine Verarbeitung, alles wird exportiert. Australien und nun auch China sind die wichtigsten Handelspartner, aber auch Malaysia. Palmöl, Kaffee, Kakao, Kokosnussöl, Holz und Fischereiprodukte, sowie Gas und Nickel werden ins Ausland geschickt.

Goodyear zeigte in Neunkirchen anhand vieler Bilder und Kurzfilme ihre Lebenssituation: schlechte Straßen, Probleme mit Stammesfeindschaften und Überfällen, Korruption. Sie zeigte aber auch die Sonnenseiten auf, die wunderbare Vegetation etwa. Ihr Ziel ist weiterhin, armen und kranken Menschen zu helfen. Gerne nimmt sie Spenden mit auf ihre Insel.

Info: Der Vortrag fand so viel Anklang, dass er wiederholt wird: am Dienstag, 18. März, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindesaal in Neunkirchen.

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