ErinnerungsRÄUME: Abstimmung für landkreisweiten Kunstwettbewerb
40 verschiedene Projekte, von Kunst, über Musik bis hin zu Video und Virtual Reality sind bei dem Kunstwettbewerb dabei. | Foto: Fotos: Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V/ Collage Canva2022/07/Design-ohne-Titel-3.png
HERSBRUCK/ NÜRNBERGER LAND – Beim Kunstwettberwerb ErinnerungsRÄUME rund um das ehemalige KZ in Hersbruck machen zahlreiche Künstler und Schulen aus dem Nürnberger Land und darüber hinaus mit. Noch bis 18. Juli kann man hier über den besten Beitrag abstimmen.
Stelen aus Plexiglas, bunte Kristalle, schmelzende Eisblöcke, asynchrone Musik, oder ein Kurzfilm: 40 Künstler und Schulen von Hersbruck über Altdorf bis nach Neumarkt haben in den vergangenen Monaten zahlreiche Projekte rund um das ehemalige Konzentrationslager in Hersbruck auf die Beine gestellt.
Ein paar Projekte im Video:
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Denn, was viele nicht für möglich halten, war in der Zeit zwischen August 1944 und April 1945 bittere Realität: Ein KZ mitten in Hersbruck. Nicht einmal ein ganzes Jahr lang gab es das Konzentrationslager. Doch in der Zeit haben dort etwa 10.000 Häftlinge gearbeitet. Mindestens 4000 Menschen starben.
Das Konzentrationslager Hersbruck war ein Außenlager des KZ Flossenbürg und nach Dachau und Flossenbürg das drittgrößte KZ in Süddeutschland. Die Häftlinge lebten in mit Stacheldraht eingezäunten Baracken in Hersbruck, wo heute das Finanzamt steht. Zum Arbeiten liefen die Inhaftierten viele Kilometer weit nach Happurg zu den Doggerstollen.
Offen verbrannt
Dort sollten sie eine unterirdische Rüstungsfabrik bauen. Im Herbst 1944 wurde zusätzlich zum KZ Lager in Hersbruck zwischen Happurg und Förrenbach ein weiteres großes Lager eingerichtet. Dort gab es auch ein Krematorium. In den Wäldern bei Schupf und Hubmersberg hingegen wurden offen Verstorbene verbrannt.
Der Geruch nach Tod, das Klappern der Holzschuhe der Gefangenen auf ihrem Weg zu den Stollen, der Todesmarsch 1945 nach Dachau und die Schüsse, die immer wieder fielen: Die Orte des Leidens und der Verbrechens rund um Hersbruck greift der große, überregionale Kunstwettbewerb „ErinnerungsRÄUME“ auf. Ausgeschrieben ihn der Verein Dokumentationsstätte KZ- mit der Stadt Hersbruck und dem Landkreis Nürnberger Land.