LAUF – Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit: Das ist aus Sicht vieler Teilnehmer einer Umfrage der Umweltschutzorganisation Greenpeace der entscheidende Grund, sich gegen die Nutzung von Bus und Bahn zu entscheiden. Mehr als 200 Interviews hat Greenpeace nach eigenen Angaben auf dem Laufer Marktplatz durchgeführt, um herauszufinden, wie es um den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Kreisstadt und ihrer Umgebung steht.
Kritik wurde vor allem an der Bahn geäußert. Fehlende Sauberkeit, nicht behindertengerechte Fahrzeuge, eine unübersichtliche Tarifstruktur oder Schwierigkeiten bei der Mitnahme von Fahrrädern waren Punkte, die genannt wurden.
Der „überwiegende Teil der Befragten“ habe das Busangebot, für das der Landkreis Nürnberger Land zuständig ist, hingegen positiv beurteilt, so die Umweltschützer. Doch auch hier gibt es Schattenseiten: Als größtes Manko werde „die mangelhafte Anbindung der Außenbezirke“ wahrgenommen.
Kritisch sieht Greenpeace, dass die Verbindungen in die Ortsteile vor allem an den Wochenenden ausgedünnt sind. Der Landkreis gehe jedoch „einen Schritt in die richtige Richtung“, indem er alle Orte mit mehr als 150 Einwohnern an den öffentlichen Personennahverkehr anschließend wolle. In der Leitlinie des Freistaats zur Nahverkehrsplanung würden nur Siedlungen mit mehr als 200 Einwohnern betrachtet. Auch Rufbusse, wie sie im Nürnberger Land seit über 30 Jahren zum Einsatz kommen, seien sinnvoll.
„Es muss sich viel ändern, damit mehr Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel mehr nutzen“: So lautet das Greenpeace-Fazit. In Bayern müsse die ÖPNV-Versorgung zur Pflichtaufgabe der Kommunen werden, wie in anderen Bundesländern auch. Wichtig seien zudem „bezahlbare Preise“.
Eine häufige Forderung im Rahmen der Umfrage sei eine Obergrenze von 29 Euro für das Deutschlandticket gewesen. Derzeit kostet es 58 Euro monatlich. Und schon jetzt gibt es Streit um die Finanzierung.