LEINBURG – Der Leinburger Gemeinderat hat auf seiner konstituierenden Sitzung Günther Kuhn zum 2. Bürgermeister gewählt. Den Wunsch nach einem 3. Bürgermeister lehnt das Gremium mehrheitlich ab. Sitzungen dürfen künftig länger als bis 22 Uhr dauern.
Leinburg hat mit Thomas Kraußer (CSU) einen neuen Rathauschef und mit Günther Kuhn (FW) einen neuen 2. Bürgermeister. Kuhn setzte sich auf der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats in geheimer Wahl gegen Manfred Räbel durch, der das Amt bislang inne hatte. Auf Kuhn entfielen dabei 13 Stimmen, auf Räbel acht. Günther Kuhn ist auch das älteste Mitglied des Gemeinderats, deshalb fiel ihm die Aufgabe zu, Thomas Kraußer als Bürgermeister zu vereidigen, selbstverständlich unter Einhaltung der Abstandsregeln. Weitere Stellvertreterin der Bürgermeister ist Jutta Helmreich.
Kein dritter Bürgermeister
Die Etablierung eines 3. Bürgermeisters lehnte eine Mehrheit des Gemeinderats mit 15 gegen sechs Stimmen ab. Anke Reiches, Gerhard Pfeiffers und Matthias Hummels (alle SPD) Hinweise auf zahlreiche Termine, die von den Bürgermeistern zu absolvieren sind, konnten die Mehrheit nicht überzeugen. Angesichts der massiven finanziellen Einbrüche sei es ein Zeichen nach außen, wenn Leinburg bei zwei Bürgermeistern bleibt, hielt Konrad Ringel (CSU) den Gemeinderäten von der SPD entgegen. „Ein dritter Bürgermeister wäre das falsche Signal.“ Dem schloss sich auch Thomas Kraußer an.
Der neue Rathauschef hätte sich zum Einstieg zwar ein anderes Umfeld gewünscht, den Sitzungssaal im Rathaus und die gewohnte Sitzordnung. Klagen helfen freilich nicht weiter, vielleicht aber Hinweise auf Chancen in der Krise. So verwies Kraußer auf „andere Perspektiven“, die die Abstandsregeln eröffnen. Für ihn ist der Gemeinderat in erster Linie ein Kollegialorgan. Das machte der neue Rathauschef zum Sitzungsbeginn deutlich. Geleitet werden soll dieses Gremium immer von der Idee, gemeinsam die Zukunft der Gemeinde gestalten zu wollen.
Wie man das anpackt, darüber soll laut Kraußer im Gemeinderat fair diskutiert werden, „in einer Kultur der Toleranz“. Die zeigt sich für den neuen Bürgermeister vor allem dann, wenn die Gemeinderatsmitglieder sich nach scharfer Debatte zu einem Bier zusammen setzen und wieder ins Gespräch kommen können.
Vor Monaten haben sich die Leinburger mit besten Perspektiven in den Wahlkampf gestürzt, die Zukunft der Gemeinde sah prima aus.
Und jetzt? „Das Krisenmanagement hat uns fest im Griff“, stellt Kraußer fest.
Parteizugehörigkeit darf keine Rolle spielen
Dabei stehen viele Themen auf der Agenda, die die Kommune angehen muss. Da wird künftig viel Kompromissfähigkeit von den Gemeinderäten verlangt. Parteizugehörigkeit, das betonte Kraußer, sollte beim gemeinsamen Engagement für das Wohl der Kommune keine Rolle spielen. Wie das gemeinsame Engagement stattfindet, ist in der Geschäftsordnung des Gemeinderats geregelt, die auf jeder konstituierenden Sitzung neu beschlossen werden muss. Einzige Änderung dieses Mal: Die bisherige Regelung für ein Ende der Gemeinderatssitzungen um 22 Uhr fällt weg. Die Bürgervertreter dürfen in ihrem Gremium bei schwierigen Themen ab sofort theoretisch bis in den frühen Morgen diskutieren.
Info: Die Ausschüsse sind wie folgt besetzt:
Haupt- und Finanzausschuss:
Konrad Ringel, Wolfgang Dümmler, Dagmar Frank (CSU), Manfred Räbel, Jutta Helmreich (SPD), Peter Dietl, Günther Kuhn (FWG)
Bau- und Umweltausschuss:
Andreas Geistmann, Beate Schmidt, Marion Trisl (CSU), Jutta Helmreich, Alexander Haas (SPD), Hubert Galozy, Heinz Lenz (FWG)
Kulturausschuss: Beate Schmidt, Dagmar Frank, Marion Trisl (CSU), Anke Reiche, Alexander Haas (SPD), Christian Palm, Bernd Haas (FWG)
Rechnungsprüfungsausschuss: Wolfgang Schilfarth, Andreas Geistmann (CSU), Matthias Hummel, Gerhard Pfeiffer (SPD), Hubert Galozy, Peter Dietl (FWG).