NÜRNBERGER LAND – Die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine ist groß – auch im Nürnberger Land haben viele Organisationen, Vereine und private Personen die Initiative ergriffen und Spendenaufrufe gestartet. Sie sind von der Spendenbereitschaft der Menschen überrascht, gerührt, aber auch teilweise überfordert. Mehrere Sammelstellen mussten Annahmestopps verhängen, vor allem Kleiderspenden gibt es mehr als genug.
Marta Zych und Anna Klosoviak, die Organisatorinnen privater Sammelstellen in Schnaittach und Bullach, hatten seit Montag alle Hände voll zu tun. Vor allem in den vergangenen zwei Tagen wurden haufenweise Hilfsgüter bei den beiden abgegeben, teilweise stoppten sie bereits die Annahme.
Am heutigen Freitag ging es für die Frauen mit zehn Sprintern und einem Lkw nach Breslau in Polen. Bereits am Donnerstag ist der erste Lkw mit Spenden gestartet, um die vielen Kartons nach Breslau zu transportieren. Von dort koordinieren der Bürgermeister und die Feuerwehr der Stadt die zielgerichtete Verteilung der Hilfsgüter an der Grenze.
Auf dem Weg an die Grenze
Die Johanniter sind ebenfalls seit Donnerstag unterwegs in Richtung Ukraine. Auch sie freuten sich über tatkräftige Unterstützung aus dem Landkreis. Unter anderem sammelte der TV 1877 Lauf Spenden für die Hilfsorganisation. Dort mussten sie, wie viele andere Sammelstellen, einen Stopp bei den Kleiderspenden verhängen, weil es einfach zu viele wurden. Alle andere Spenden sind weiterhin willkommen.
Zu viel Kleidung
Der TSV Lauf postete ebenfalls auf der Plattform Facebook „Bitte keine Kleidung mehr zum TSV Lauf“. Der Sportverein sammelt für den Verein der Ukrainer in Franken. Die am meisten benötigten Sachen wurden bereits nach Polen transportiert, heißt es auf Facebook. Dazu zählen Hygieneartikel und haltbare Lebensmittel. Die restlichen Hilfsgüter sortieren die Helfer weiter fleißig vor Ort und bereiten alles für den Weitertransport vor.
Die evangelische Kita in Röthenbach wurde von den Spendern regelrecht überrannt – bereits am Donnerstag waren die Lager voll.
2000 Euro für Winnyzja
Die Evangelische Kirchengemeinde Lauf, die für eine Kirchengemeinde im ukrainischen Winnyzja Geldspenden sammelt, hat laut eines Facebookeintrags in zwei Tagen bereits 2000 Euro zusammen bekommen.
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Die Spenden gehen direkt an eine Pastorin vor Ort, die mit ihrem Team Lebensmittel einkauft und diese in der Gemeinde verteilt. Nach Angaben der Pfarrerin machen viele Menschen auf der Flucht in Winnyzja halt. Pro Tag braucht die Gemeinde etwa 150 bis 200 Euro, um 50 Menschen zu unterstützen.
Von Sophie Urbansky