DIEPERSDORF — Der Bund Naturschutz (BN) kritisiert die Pläne für die Fortsetzung des Radwegs an der Staatsstraße 2240 zwischen der Abzweigung Renzenhof und Diepersdorf. Die Kreisgruppe Nürnberger Land ist „entsetzt“ über die dafür notwendige und bereits bei der Naturschutzbehörde beantragte Fällung von Bäumen. Für den Ausbau müssten teilweise bis zu 200 Jahre alte Eichen, aber auch Linden, Buchen, Hainbuchen und Ahornbäume weichen.
BN-Kreisvorsitzende Heide Frobel: „Der Bund Naturschutz ist grundsätzlich natürlich für den Ausbau des Radwegenetzes im Landkreis. Aber nicht um jeden Preis. Wir brauchen beides, Radwege und Bäume.“ Die zur Fällung vorgesehenen Bäume seien „aufgrund ihres Alters praktisch nicht ersetzbar“, gerade angesichts des Klimawandels.
Durch Zufall, so die Naturschützer, hätten sie davon erfahren, dass das Staatliche Bauamt, das für den Ausbau des Radwegs zuständig ist, bereits in der nächsten Woche 14 Eichen entfernen möchte. Der BN will das verhindern. Er fordert, „den Verlauf des Radwegs zu überdenken und Alternativen nochmals zu prüfen“.
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Mehr InformationenStrecke ist für zwei Wochen gesperrt
Ab Montag, 21. Oktober, ist die Strecke – die Pegnitz-Zeitung berichtete – für knapp zwei Wochen gesperrt. Laut Andreas Eisgruber, dem Leiter des Staatlichen Bauamts in Nürnberg, soll in diesem Zeitraum in erster Linie der marode Fahrbahnbelag zwischen der Abzweigung Renzenhof und dem Diepersdorfer Ortseingang erneuert werden. Er bestätigt gegenüber Pegnitz-Zeitung aber auch, dass seine Behörde eine Rodungserlaubnis beantragt hat.
Die ohnehin erforderliche Sperrung sei „eine günstige Gelegenheit“, so Eisgruber, um Vorbereitungen für den Radwegebau zu treffen, der nach Möglichkeit im Sommer beginnen soll. Liegt die Genehmigung rechtzeitig vor, will das Staatliche Bauamt also tatsächlich bald Bäume fällen lassen.
Es handelt sich dabei laut dem Behördenleiter zunächst um sogenannte Habitatbäume, die beispielsweise von Fledermäusen bewohnt werden. Die Eichen müssten gefällt werden, bevor sich die Tiere zur Winterruhe zurückziehen.
Forderungen nach einer alternativen Trassenführung kann Eisgruber nicht viel abgewinnen. Die direkte Verbindung Lauf-Altdorf sei ein zentrales Vorhaben beim Ausbau des Radwegenetzes im Nürnberger Land. „Abseitig geführte Radwege“, so Eisgruber, zumal wenn sie nicht asphaltiert seien, stießen bei Radlern auf wenig Akzeptanz. Das gelte etwa für den Weg von Renzenhof durch den Wald nach Diepersdorf. Durch straßenbegleitende Strecken stärke man hingegen „den täglichen Berufs- und Schulverkehr per Rad“.
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Weitere InformationenBei dem nun in die Diskussion geratenen Ein-Kilometer-Teilstück der geplanten Direktverbindung nach Altdorf seien alle Alternativen geprüft worden, argumentiert das Staatliche Bauamt. Eisgruber: „Das hat sich niemand leicht gemacht.“ Zuletzt ging es vor allem um die Frage, auf welcher Seite der Staatsstraße 2240 gebaut wird. Mit der Variante im Westen, die nun errichtet werden soll, ist sichergestellt, dass Radfahrer die viel befahrene Strecke nicht queren müssen.
Der BN verweist hingegen unter anderem auf eine „bestehende geteerte Verbindung über Haimendorf nach Schönberg“. Von dort gebe es Radwege nach Lauf. Zwischen Diepersdorf und Haimendorf liegen allerdings etwa 80 Meter Höhenunterschied.
Tja, auf der anderen Straßenseite wären zwar überwiegend Grünflächen, aber die sind scheinbar in Privathand und würden Geld kosten. Einen sicheren Weg für den Fahrbahnwechsel zu realisieren wäre sicherlich auch kein Problem, kostet aber ebenfalls Geld.
Den Rennradfahrern ist der Verlauf des Radweges sowieso egal. Die freuen sich mehr über den neuen Straßenbelag, der ja jetzt eingebaut wird. Die Straßensperre dauert 2 Wochen. Dann wird ja scheinbar auch die potentielle Umleitungsstrecke zwischen Schönberg und Kreisverkehr wieder freigegeben. Das sind Planungen! Warum ist diese Strecke eigentlich seit Wochen voll gesperrt? Damit Baumaschinen wegen des Radwegebaus abgestellt werden können? Wie wurde denn beispielsweise der Radweg nach Eckental gebaut, so ganz ohne Sperrung?
Wenn ich das richtig verstehe braucht man den Radweg also gar nicht? Die Rennradfahrer fahren sowieso lieber auf der Straße. Für die Naturschützer gibt es einen nicht asphaltierten Weg durch den Wald ohne Flächenversiegelung und ohne dass Bäume gefällt werden müssten und für sportliche Radfahrer sind 80m Höhenunterschied ja wohl eher willkommen als abschreckend.