Neues Gesamtkonzept für den Marktplatz

Eine Flaniermeile für Röthenbach

Das Konzept für den neuen Röthenbacher Marktplatz: Hin zur Rückersdorfer Straße (oben) soll eine Bushaltestelle entstehen. Rechts unterhalb davon ein flaches Nebengebäude, hier hellblau dargestellt. Die Nummer 14 kennzeichnet das schon bestehende Haus, links abgebildet ist jenes Gebäude, für das noch ein Investor gesucht wird. Der Luitpoldplatz grenzt im Süden an das Areal, das quadratische Brunnenfeld könnte an dieser Stelle gebaut werden. Orange eingezeichnet sind Marktstände und Tische.Grafik: Projekt 42013/06/65406_neuemitteroethenbachplan_New_1372346464.jpg

RÖTHENBACH — Das Thema ist ein Dauerbrenner: Wie soll Röthenbachs künftige Mitte aussehen? Während die Stadt noch immer nach einem Investor sucht, der eine Hälfte des 2500 Quadratmeter großen Areals an der Rückersdorfer Straße bebaut, zeichnet sich jetzt ab, wie der benachbarte Marktplatz wohl gestaltet wird.

Flaniermeile. Dieser Begriff fiel mehrfach, als das Planungsbüro Projekt 4 aus Nürnberg vorstellte, wie die neue Mitte Röthenbachs aussehen könnte. Das Gesamtkonzept, das die Nürnberger im Stadtrat präsentierten, war eine Auflage der Regierung von Mittelfranken. Ursprünglich hatte die SPD-Mehrheit den östlichen Teil – also den künftigen Marktplatz – bereits in Angriff nehmen wollen, obwohl es für den westlichen Teil zumindest offiziell noch keinen Investor gibt. Die Regierung stoppte diesen Beschluss mit der Androhung, dann keine Fördermittel zu bezahlen (die Pegnitz-Zeitung berichtete). Bis Ende Juni hat sich die Kommune Zeit für die Suche nach einem Investor gegeben, danach will sie eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der gesamten Fläche treffen.

Und nun soll aus der Rückersdorfer Straße also eine Flaniermeile werden. Dafür soll die Gestaltung des Marktplatzes sorgen. Sie muss die Röthenbacher folglich zum Bummeln einladen und das Areal hin zur Straße öffnen. Direkt an der Ortsdurchfahrt, also im Norden, könnte laut dem Gesamtkonzept eine Bushaltestelle entstehen. Marktstände finden hier ihren Platz, zudem ein kleines Nebengebäude, das aus einzelnen Modulen besteht. Unter seinem Dach können Fahrgäste warten, außerdem kann man hier öffentliche Toiletten unterbringen oder Fahrräder unterstellen.

Hin zum Luitpoldplatz dagegen wird der Marktplatz in der Vorstellung von Projekt 4 zur Ruhezone. Angedacht ist ein Brunnenfeld, also ein ebenerdiges Wasserspiel, dessen Grundfläche sich bei Veranstaltungen auch bestuhlen lässt. Bierbänke lassen sich hier gut aufstellen. Gegliedert wird der gesamte Platz auf den im Stadtrat gezeigten Darstellungen durch Bäume, die zumindest optisch den Anschluss an den südlich gelegenen Luitpoldplatz herstellen.

Petra Güttler-Opitz und Andrea Hahn, die beiden Planerinnnen, plädierten zudem vehement für eine gastronomische Teilnutzung des Gebäudes, das im Westen entstehen wird. Zusammen mit einer „Gemeinbedarf-Nutzung“, also zum Beispiel einer Musikschule, sei so auch dafür gesorgt, dass der Platz am Abend nicht leer bleibe. Sicher ist: „Dieser Baukörper wird den Platz rahmen.“

Damit ist auch die Frage geklärt, ob überhaupt an dieser Stelle gebaut werden soll. Ja, lautet die Antwort von Projekt 4, vorzugsweise mit zwei Stockwerken und einem Flachdach, möglicherweise mit einem dritten, leicht nach hinten versetzten Geschoss.

Auch über die Parkplatzfrage haben sich Güttler-Opitz und Hahn Gedanken gemacht. Entsteht auf dem ehemaligen Böhmsaalareal in der Pfarrgasse ein Parkdeck, hat Röthenbach in der Innenstadt insgesamt 46 Plätze mehr für Autos als bisher. Allerdings sieht das Gesamtkonzept auch vor, vor dem Eingangsbereich des bestehenden Edeka-Markts zwölf Parkplätze wegzunehmen. Stattdessen soll hier ein Fußweg zum Marktplatz geschaffen werden.

Wichtig ist: Was jetzt dem Stadtrat vorgelegt wurde, ist nur ein Entwurf. Darüber muss das Gremium erst noch beraten und abstimmen. Und natürlich ist auch die Umsetzung noch offen. Erst einmal wird es vor der Sommerpause noch darum gehen, ob die Stadt Röthenbach alleine bauen muss, oder ob eben doch noch ein Investor aufgetaucht ist.

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