BRK rät zu Geldspenden

Nicht abgesprochene Sachspenden verursachen Probleme

Sachspenden und nicht zielgerichtete Transporte können die humanitäre Hilfe vor Ort sogar behindern, mahnt das Rote Kreuz. | Foto: markobe/stock.adobe.com2022/03/AdobeStock_195003796-scaled.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Die Bereitschaft für die Menschen in der Ukraine zu spenden, ist im Nürnberger Land nach wie vor groß. Viele Sammelstellen sind allerdings bereits überlastet, unzählige Transporter bereits auf dem Weg in die Grenzregionen. Das BRK bittet nun, lieber Geld zu spenden, um die Planung vor Ort nicht zu erschweren und zielgerichtetere humanitäre Hilfe zu ermöglichen.

Die Not der Ukrainerinnen und Ukrainer sowohl im Land als auch auf der Flucht und damit ihr Bedarf an humanitärer Hilfe sei immens und wachse immer weiter, schreibt das BRK Nürnberger Land in einer Pressemitteilung.

Das Rote Kreuz rät allerdings davon ab, einfach mit einem Transporter voller Sachspenden in Richtung ukrainischer Grenze aufzubrechen. „Damit die Hilfe tatsächlich ankommt, bitten uns all unsere Schwestergesellschaften in der Ukraine und den Nachbarländern sehr eindringlich darum, die stark beanspruchten Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht zu blockieren“, sagt Markus Deyhle, Kreisgeschäftsführer des BRK im Nürnberger Land.

„Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sie behindern vielmehr die humanitäre Arbeit vor Ort. Es bestehen seitens unser Schwestergesellschaften momentan keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht zentral abgesprochener und nicht zentral angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote“, so Deyhle weiter.

Bedarfsorientiert und zielgenau

Das Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin ist mit der Planung und Umsetzung der humanitären Auslandshilfe betraut. Es agiert dabei in enger und stetiger Koordination mit den Schwestergesellschaften in den verschiedenen Ländern sowie dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC). Dadurch könne das humanitäre Engagement des DRK im Ausland so bedarfsorientiert und zielgenau wie möglich ausgerichtet werden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Gerade in höchst dynamischen, lebensgefährlichen und unübersichtlichen Kontexten wie dem aktuellen bewaffneten Konflikt in der Ukraine erfordere dies ein besonderes Maß an Koordination und Sensibilität.

Geld für die humanitäre Hilfe

„Wir wissen, dass die Betroffenheit in der deutschen Bevölkerung angesichts der entsetzlichen Ereignisse in der Ukraine groß ist und der Wunsch, den betroffenen Menschen Unterstützung zu bieten, ebenso. Es ist überwältigend zu sehen, wie schnell und engagiert die Zivilgesellschaft in Deutschland auf allen Ebenen zu helfen bereit ist“, so Deyhle. „Auch wenn es für viele weniger persönlich und ungreifbarer erscheinen mag, sind Geldspenden tatsächlich in der gegenwärtigen Lage die beste und wirkungsvollste Art, um die humanitäre Hilfe im Ausland zu unterstützen“, so der Kreisverbandsvorsitzende.

Geldspenden sind gegenüber Sachspenden wesentlich effektiver: Ihr großer Vorteil ist, dass sie sehr flexibel eingesetzt werden können. Damit lässt sich die humanitäre Hilfe gezielter an die jeweiligen Bedarfslagen vor Ort anpassen. Dies ist absolut erforderlich in Situationen, die sich beständig ändern und höchst unvorhersehbar sind, wie aktuell in der Ukraine und ihren Nachbarländern.


Spendenkonto des DRK:

IBAN: DE63370205000005023307

BIC: BFSWDE33XXX

Stichwort: Nothilfe Ukraine

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