Tour entlang der geplanten Stromtrasse

Sternfahrt der Bulldogfreunde: Protest und Freude

Hans und Heidi Munker aus Lauf-Heuchling haben mit ihrem Traktor-Wohnwagengespann schon ganz Europa bereist.2014/06/bulldog_sternfahrt_4.jpg

WEISSENBRUNN – Die Bulldogfreunde Moritzberg sind gestern bei herrlichstem Wetter mit zehn Oldtimer-Traktoren, zwei Begleitfahrzeugen, vier Radfahrern und einem Oldtimer-Feuerwehrauto zu ihrer Sternfahrt nach Rennertshofen bei Neuburg an der Donau gestartet. Dass auf den insgesamt 127 Kilometern bis zum Ziel, das man laut Streckenplan gegen 17 Uhr erreicht haben wollte, der Konvoi größer geworden ist, stand von Anfang an fest, denn entlang der Strecke wollten sich weitere Bulldogfreunde anschließen. Die Strecke orientiert sich an der geplanten Stromtrasse und so waren an der Organisation im Vorfeld nicht nur die Bulldogfreunde, sondern auch die Bürgerinitiative der Gemeinde Leinburg gegen die Stromtrasse Süd-Ost maßgeblich beteiligt. Ernst Meyer aus Weißenbrunn und Alexander Berger aus Entenberg, die sowohl Mitglied bei den Bulldogfreunden als auch in der BI sind, bewältigten mit BI-Sprecherin Dörte Hamann den Löwenanteil der Arbeit.

Die Freude über die herrlichen Wetteraussichten war natürlich eine weitere Motivation für die Sternfahrt. Der Anstoß kam von Ernst Meyer, der Kontakt zu den Schlüterfreunden Donau-Ilm hat. Dort war man von der Idee auch begeistert, so begeistert, dass es sich der Vorsitzende der BI Marxheim (1400 Mitglieder), Bernhard Zinsmeister, nicht nehmen ließ, extra nach Weißenbrunn anzureisen, um mit den Bulldogfreunden die Tour zu bewältigen. Er absolvierte  die Tour per Fahrrad, während sein Sohn Maximilian im liebevoll restaurierten Feuerwehrauto-Oldtimer, Baujahr 1975, mitfuhr. Erst am Vortag hatte der TÜV dazu seinen Segen gegeben.

Ihn freue es, dass das gemeinsame Ziel, die Trasse unter allen Umständen zu verhindern, so viele Menschen eine und man nicht müde werde, mit immer neuen Aktionen auf den Protest aufmerksam zu machen. Allerdings geht es den Bulldogfreunden nicht nur um den Protest: „Wir wollen nicht nur demonstrieren, sondern unsere Sorgen mit etwas, dass uns Freude macht, verbinden“, sagen sie über ihre Motivation.

Entlang der Strecke gab es viel Beifall für die langsam dahinzuckelnde Bulldog-Karawane. Am Ziel wurden die Protest-Botschafter von Rennertshofens Bürgermeister Georg Hirschbeck sowie Landrat Roland Weigert begrüßt.
Gemeinsam ging es dann nach Treidelheim, wo sich die Teilnehmer der Sternfahrt und die Besucher aus nah und fern am Feuerwehrhaus bei einem Grillfest stärken konnten.

Gefreut hat man sich auch über die Schlepperfahrer aus dem Süden, die vom Endpunkt der Stromtrasse bei Meitingen dem Protest-Treck entgegenfuhren.
An den Start war auch der Sprecher der Altdorfer BI, Werner Merkel, gekommen, der eifrig Aufkleber verteilte, die schnell ihren Platz an den teilnehmenden Fahrzeugen fanden. Einige Teilnehmer hatten Plakate und Transparente verfasst, die den Zweck der Tour dokumentierten.

Konrad Pirner pilotierte den ältesten Traktor, einen Fahr, Baujahr 1955, mit zwölf Pferdestärken. Wesentlich jünger ist das „Zugpferd“ für das Gespann von Hans und Heidi Munker aus Lauf Heuchling, ein Fendt, der einen Wohnwagen zieht. Die beiden sind damit schon durch ganz Europa gegondelt, im letzten Jahr sogar bis nach Rußland.  An der Spitze fuhr Peter Franke, ebenfalls ein erprobter Langstreckenfahrer, der auch die Tour in die Partnergmeinde Wartberg in Oberösterreich erfolgreich bewältigt hat.

Zum Start waren auch einige Gemeinderäte gekommen: Marion Trißl und Georg Kohl waren die offziellen Gemeindevertreter und Günther Kuhn wünschte eine gute Fahrt.


Den offiziellen Startschuss gab der ehemalige Landtagsabgeordnete Kurt Eckstein. „Alles ist gut, was die Botschaft ins Land hinausträgt, dass wir diese Trasse nicht brauchen“, war seine Aussage.

Er lobte die Idee der Bulldogfreunde und bekräftigte seine Aussage, dass er von Anfang an die Meinung vertreten habe, dass es die Trasse so nicht geben wird.

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