LAUF — Dass man Flaschenpost nicht nur an der Küste, sondern auch im Fluss fast vor der eigenen Haustür finden kann, hat die Skiabteilung des DAV Lauf festgestellt: Bei einer Reinigungsaktion der Pegnitz fischten die Freiwilligen neben jeder Menge Müll auch zwei Briefe aus dem Wasser.
Fußbälle, Badelatschen und rostige Einkaufswagen, Lippenstifte, Schnapsflaschen und Cremedosen – insgesamt fischten die Mitglieder des Laufer DAV mehr als 200 Kilogramm Müll aus der Pegnitz. Aber nicht nur das: Im Flussabschnitt zwischen der Autobahnbrücke Lauf und Ottensoos fanden die Freiwilligen zwei Flaschen inklusive darin enthaltener Botschaften.
Die Behältnisse selbst sind bei der Aktion zwar zu Bruch gegangen, sagt Dominik Markmann von der DAV-Skiabteilung. Die Texte jedoch sind noch recht gut erhalten. Einer der zwei Briefe ist auf einem rund eine Elle langen Papierstreifen verfasst worden. Er ist auf den 16. Mai 2013 datiert. „Ich lächle mit dir und zwar genau jetzt“ steht darauf in großen Lettern, daneben ist ein lächelndes Gesicht gemalt. Auf der anderen Seite des Blattes erzählt ein Mann, der offenbar aus Lauf stammt, dass er den Brief in der Hersbrucker Schweiz in die Pegnitz geworfen hat.
Flaschenpost in der Pegnitz
Die andere Flaschenpost beinhaltete ein Stückchen Schnur und ein paar türkisfarbene Steinchen. Ein Sohn bittet darin seine Mutter anlässlich des Muttertags, eine Wunschliste zu schreiben, die dann per Flaschenpost zu einer guten Fee gelangen soll. Auf rosafarbenem Papier hat die Mutter fünf Wünsche notiert. „Dass immer viel gemeinsam gelacht wird“, ist einer davon.

Über Telefon und Facebook habe man bereits versucht, die Absender ausfindig zu machen, sagt Dominik Markmann vom DAV. „Das hat aber leider nicht funktioniert.“ Die Verfasser der beiden Nachrichten können sich beim DAV Lauf melden, wenn sie ihre Briefe zurückbekommen möchten.
Die Reinigungsaktion fand zum zweiten Mal statt. Bei der Premiere vor dem Altstadtfest war die Pegnitz zwischen Wenzelschloss und der Autobahnbrücke Lauf gesäubert worden. Um den Müll aus dem Wasser zu befördern, stellen sich die Teilnehmer auf Surfbretter. Mit einem Paddel ausgerüstet bewegen sie sich stehend vorwärts.
Für die nächste Aktion, die wahrscheinlich erst im kommenden Jahr statt findet, werden noch Helfer gesucht. Interessierte können sich beim DAV Lauf melden. Wasserscheu sollte man aber nicht sein, so Markmann. „Es kann schon passieren, dass mal einer reinfällt. Das Wasser ist recht kalt.“
Britta Janßen