LAUF — Aus einem Provisorium wird eine Dauerlösung: Geht es nach der Mehrheit im Laufer Bauausschuss, wird der Krankenhausparkplatz unterhalb des Kunigundenbergs – der mit einer Ausnahmegenehmigung für maximal fünf Jahre während des Krankenhausausbaus angelegt wurde – zu einer Dauereinrichtung.
Die Verwaltung muss jetzt einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellen, um aus der Grünfläche eine sogenannte Verkehrsfläche zu machen. Dieser Dauerparkplatz wird dann von der Krankenhaus GmbH gepachtet.
Hintergrund ist ein entsprechender Antrag der Krankenhausverwaltung, die davon ausgeht, dass die über 100 Stellplätze auf der Wiese südlich der Kunigundengasse auch in Zukunft benötigt werden.
Nach Abschluss der eigentlichen Bauarbeiten am Krankenhaus werden aktuell 163 neue Parkplätze direkt am Krankenhaus – westlich und nördlich der Gebäude – angelegt. Weil man bei der Stadt Zweifel hegte, dass diese Parkplätze ausreichen um das derzeit herrschende Verkehrschaos in den umliegenden Straßen zu lösen, wurde ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben. Noch sind daraus zwar keine Ergebnisse offiziell bekannt, dennoch zeige diese Untersuchung, dass der neue Parkplatz am Krankenhaus „den Bedarf in Zukunft nicht decken kann“.
Anwohner melden bei der Stadt Bedenken an
Im Bebauungsplanverfahren, das grundsätzlich die Fixierung des Provisoriums zum Ziel hat, müssen aber natürlich auch andere Varianten und Parkflächen geprüft werden, so die Leiterin des Laufer Bauamtes, Annette Nürnberger. Außerdem müssten in dem Prozess auch die Öffentlichkeit, die Behörden und betroffene Organisationen zu Wort kommen.
Vor der Sitzung waren im Rathaus erste massive Bedenken von Anwohnern zu den Plänen eingegangen. Im Bauausschuss selbst war schnell klar, wohin die Reise geht. Quer durch die Fraktionen signalisierten die Sprecher, dass die freie Kunigundenwiese, wie sie bislang immer propagiert worden war, am Ende weniger wichtig sei, als Parkplätze für das Krankenhaus.
Bürgermeister Benedikt Bisping sagte, dass sich die Stadt einen Stillstand bei der Entwicklung des Krankenhauses keinesfalls erlauben könne und er diese Entwicklung von mehr Parkplätzen abhängig machte.
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Eine Stimme für die Landschaft
Einzig FDP-Stadtrat Karl-Heinz Herrmann brach eine Lanze für Landschaft und Grünzonen in der Stadt und forderte, „wie vor sechs Jahren versprochen“, den Rückbau des Parkplatzes zur Wiese. Dabei gehe es ihm vor allem um die ökologische Bedeutung und den Erhalt der Landschaft unterhalb des Laufer Hausberges, die seit über 70 Jahren von jeder Bebauung freigehalten wurde, aber auch „um die Glaubwürdigkeit des gesamten Stadtrates“.
Argumente, die von einzelnen Räten durchaus akzeptiert wurden, einen neuen Bebauungsplan aber nicht verhindern sollten, wie sie sagen. So sprach 2. Bürgermeister Norbert Maschler (CSU) von einer schwierigen Abwägung. Und Stadtrat Adolf Pohl von den Freien Wählern meinte, man sollte zunächst auf jeden Fall die Fertigstellung der neuen 160 Parkplätze abwarten, weil es dann „bestimmt noch einige Stellschrauben gibt, um die Park- und Verkehrssituation im Bereich um das Krankenhaus zu verbessern“. Gleichwohl sollte jetzt schon mal das Bauleitverfahren zur Sicherung des provisorischen Parkplatzes eingeleitet werden.