Arbeitskreis plant Citta slow-Tag

Ein Tag im Zeichen der Citta slow-Schnecke

Eine Broschüre analysiert die Citta slows – darunter auch Hersbruck.2013/11/5_2_1_2_20131106_CITTA.jpg

HERSBRUCK – Citta slow? Der Begriff löst bei vielen Hersbruckern noch immer Achselzucken aus. Zu viele, finden die Mitglieder des Arbeitskreises „Citta slow Hersbruck“ und planen deshalb am 27. September 2014 einen ganzen Tag, der den Bürgern die ursprünglich italienische Bewegung näher bringen soll.

„Eine slow City erkennt man daran, dass bei allen Bürgern – nicht nur in den Arbeitskreisen – das Bewusstsein gefördert wird, in einer Citta slow zu leben“, so steht es in der offiziellen Satzung. Der Arbeitskreis rund um Hersbrucks zweite Bürgermeisterin Brigitta Stöber sieht diesbezüglich dringenden Nachholbedarf.

Puppenspiele mit dem Schnecken-Maskottchen und die Schulaktionen des Arbeitskreises haben bereits bei den kleinen Citta slow-Bewohnern Wirkung gezeigt. Der Aktionstag am 27. September 2014 soll nun auch die anderen Altersgruppen mit einbinden.

Quer durch alle Hersbrucker Stadtteile und darüber hinaus – von Kühnhofen bis zum Arzbergturm, von Altensittenbach bis zur Ostbahn – soll die Schnecke unterwegs sein. Die Themengebiete Nachhaltigkeit, Umwelt, regionale Lebensmittel(-vermarktung) oder urbane Lebensqualität durch kulturelle Angebote sollen abgedeckt werden. Kräuterwanderungen, Besuche auf Hersbrucks letztem Hopfenacker oder Leckereien von den Miniköchen sind in Planung.

Einige Unterstützer konnten die Arbeitskreis-Mitglieder schon für ihre Idee gewinnen: Hewa, Uhrmacher Rösel, Hirtenmuseum und Bund Naturschutz haben unter anderem ihre Unterstützung zugesagt. In Kratzer s Biergarten am Unteren Markt soll außerdem eine Feier stattfinden. Die Firma Meidenbauer ist bereit, eine kostenlose Buslinie von Station zu Station anzubieten. Trotzdem: Es werden noch weitere Vereine oder Privatpersonen gesucht, die sich aktiv am Citta slow-Tag beteiligen wollen.

Im Kulturausschuss stieß der Vortrag von Stadträtin Angelika Pflaum (FRB) zum geplanten Aktionstag auf viel Lob. Einen kleinen „Schock“ jagte den Ausschussmitgliedern dann aber der geforderte Werbekostenzuschuss des Arbeitskreises ein: 2500 Euro hatten die Citta slow-Aktiven veranschlagt. „Das ist zu viel“, sagte Armin Steinbauer (CSU). Weil im Haushalt 2014 insgesamt nur 10.000 Euro für Defizite bei kulturellen Veranstaltungen vorgesehen sind (wir berichteten), stimmte ihm das Gremium zu. 1500 Euro erhält der Citta slow-Tag nun für Werbekosten. Veranstalter ist aus Versicherungsgründen ohnehin die Stadt.

Nicht nur den Bürgern wird momentan übrigens die Citta slow nahegebracht, die Bewegung ist mittlerweile auch auf Bundesebene angekommen: Das Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat in einem Forschungsprojekt elf Citta slows – darunter auch Hersbruck – untersuchen lassen. Das Ergebnis: Die Bewegung stelle die Lebensqualität in den Mittelpunkt, lenke den Blick auf Potenziale einer Stadt und stärke das Wir-Gefühl – Dinge, von denen andere Nicht-Citta slows lernen könnten, so das Fazit. Zusammengefasst sind die Ergebnisse in einer Broschüre mit dem sperrigen Titel „Lokale Qualitäten, Kriterien und Erfolgsfaktoren nachhaltiger Entwicklung kleiner Städte – Cittaslow“.

Wer den Arbeitskreis „Citta slow Hersbruck“ am 27. September 2014 mit einer Aktion unterstützen möchte, kann sich bei Angelika Pflaum unter Tel. 09151/823333 melden.

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