FEUCHT – Der Marktgemeinderat und der Umweltbeirat haben sich für die Einführung der Grünen Hausnummer entschieden. Dabei handelt es sich um ein Qualitätssiegel, welches nachhaltiges Bauen und Wohnen auszeichnet. Ab März bietet der Markt Feucht Hausbesitzern die Möglichkeit, sich für energetisches Sanieren und nachhaltiges Bauen auszeichnen zu lassen.
Der Markt Feucht belohnt ab Frühjahr Hausbesitzer, die sich für Energieeffizienz und Ressourcenschutz einsetzen und nachhaltig bauen. Sie erhalten die Grüne Hausnummer. Das Schild soll Nachbarn und Spaziergängern zeigen, dass der Haushalt sparsam mit Energie umgeht. Bereits im Dezember 2016 hatte sich der Marktgemeinderat für die Einführung der Grünen Hausnummer entschieden. Daraufhin entwarf der Umweltbeirat einen Katalog, der die Voraussetzungen für die Zulassung definiert. Er enthält eine Punkteliste, nach der Hausbewohner selbst überprüfen können, wie energieeffizient sie wirtschaften.
Der Hauseigentümer muss insgesamt mindestens 100 Punkte erreichen, um eine Grüne Hausnummer zu erhalten. Die Punkteliste ist in die vier Bereiche Energie/Haustechnik (99 Punkte zu erreichen), Baustoffe (53 Punkte), Naturkapital (55 Punkte) und Nachhaltigkeit (33 Punkte) untergliedert.
Punkte für Zisterne
Punkte erhalten Hausbesitzer beispielsweise, wenn sie für die Toilettenspülung und zur Bewässerung des Gartens eine Zisterne nutzen. Im Bereich Baustoffe erhält man zum Beispiel Punkte für einen Windfang im Eingangsbereich des Hauses. Durch den Windfang wird kalte Luft, die beim Öffnen der Haustür herein strömt, aufgehalten. Außen- und Innenraum sind also voneinander getrennt und das Haus wird vor Durchzug und Auskühlen geschützt.
Im Bereich Naturkapital kann der Hausbewohner durch Biotope wie Teiche oder Blumenwiesen im Garten an Punkte gelangen. Diese sind wichtige Lebensräume für Amphibien und Insekten. Insbesondere Bienen werden mit dem Erhalt von Blumenwiesen geschützt. Baut der Hausbesitzer beispielsweise barrierefrei und somit behindertengerecht, honoriert der Markt Feucht dies als besonders nachhaltig
Neumarkt als Vorbild
Bundesweit vergeben bereits einige Städte die Grüne Hausnummer. In Bayern gibt es erst eine Handvoll Kommunen, die sich für die Grüne Hausnummer entschieden haben, beispielsweise Neumarkt und Schweinfurt. Umweltbeiratsvorsitzender Ernst Klier hofft mit dem Qualitätssiegel einen „Anreiz zu umweltbewusstem Umgang mit Ressourcen“ zu schaffen.
Ab Frühjahr 2018 haben umweltbewusste Hauseigentümer die Chance, einen Antrag für eine Grüne Hausnummer einzureichen. „Wir rechnen mit keinem großen Ansturm“, sagt Klier ganz offen. Allerdings befindet sich das Projekt auch noch in den Startlöchern. Klier und der Markt Feucht wollen das Konzept weiter ausbauen, bis sich viele Grüne Hausnummern in Feucht finden lassen. Das Siegel soll einen Anstoß für andere geben und zeigen, dass „jeder ein Stückchen für die Umwelt tun könne“.
Weitere Informationen zur Grünen Hausnummer finden Interessenten im Internet unter www.feucht.de, unter der Telefonnummer 09128/9167-48 und per E-Mail an [email protected].
Maria Mock