Pfarrei Heldmannsberg

Maiandachten und Bittgänge im Freien

Aufgereiht wie auf einer Perlenschnur feierten die Gläubigen in der Kapellenruine Arzlohe. | Foto: F. Müller2020/05/Gottesdienst-in-der-Kapellenruine-Arzlohe.jpg

HELDMANNSBERG – Der Mai ist seit Urzeiten der Monat für die Gottesmutter Maria. Die Katholiken verehren sie durch Andachten – auch in Zeiten von Corona.

Pfarrer Roland Klein hat sich daher die Verlagerung der kleinen Feiern ins Freie einfallen lassen. So lud er seine Gläubigen an das Feldkreuz der Familie Strobl und eine Woche später ans Marterl der Familie Stephan zur Andacht ein. Der Platz für das Abstand halten wurde auch ohne Messlatte eingehalten. So erklangen die Gebete, Fürbitten und Lieder in der Natur als passende Umrahmung des Segens.

Auch den Sonntagsgottesdienst verlegte der Geistliche in die freie Natur. Damit bekam die Feier einen Hauch des ausgefallenen Pfarrfests, das immer an gleicher Stelle auf der Wiese hinter dem Gotteshaus stattfand. Hier waren die Abstandsflächen reichlich vorhanden. Für viele Mitfeiernde war es eine Wohltat, dass der Mundschutz zwar empfohlen, aber nicht verpflichtend getragen werden musste.

Feier in Ruinen

Ein ebenfalls alter Brauch auf dem Land sind die Bittgänge in den Tagen vor Christi Himmelfahrt. Die Aufforderung zum Mitmachen ergänzte der Pfarrer mit dem Hinweis, die Abstände einzuhalten, was auch beachtet wurde. Der religiöse Spaziergang zur Kapellenruine bei Arzlohe wurde mit Glockenklang begrüßt.

Im alten Gemäuer unter den mächtigen Linden nahmen die Gläubigen an der Messfeier mit provisorischem Altartisch teil. Ebenso fanden sich Gläubige in Ermhof auf der Gedenkstätte einer der ältesten Kirchen unserer Region zum Gottesdienst im Freien ein.

Seit der Freigabe für Gottesdienste mit den strengen räumlichen Einschränkungen halten Pfarrer Roland Klein und Pfarrer i. R. Hermann Plank an den Wochenenden sechs Messfeiern wechselnd in den Kirchen von Heldmannsberg, Pommelsbrunn, Happurg, Hartmannshof und Neukirchen ab. Damit wird dem starken Platzmangel, bedingt durch die Abstandsvorschriften, etwas abgeholfen, denkt Klein.

Ebenso bleiben die täglichen Gottesdienste unter der Woche auf dem Programm des Kirchensprengels. „Wir versuchen, die Abstandsregeln so gut es uns möglich ist, einzuhalten. Wir lassen uns dadurch aber die Freude an der gemeinschaftlichen Feier der Gottesdienste nicht nehmen“, betont Pfarrer Roland Klein.

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