Weiter Protest gegen Juraleitung P 53

Gigant am Boden

Neben Aktionsbündnis-Sprecherin Dörte Hamann (Mitte) forderte unter anderem auch Altdorfs Bürgermeister Martin Tabor (links) zum Widerstand auf. | Foto: Magdalena Gray2020/08/Altdorf-Trassengegner-Martin-Tabor-scaled.jpg

ALTDORF/LUDERSHEIM. „Die Trasse kommt“, sagt das Gesetz. „Noch lange nicht!“, widerspricht das Aktionsbündnis Trassengegner. Am Wochenende haben sich knapp 250 Menschen zu einer coronaregelkonformen Demonstration auf der Wiese oberhalb des Ludersheimer Umspannwerks zusammengefunden.

Neben Sprecherin Dörte Hamann und Vertretern solidarischer Bürger-
initiativen griff auch Altdorfs Bürgermeister Martin Tabor (SPD) zum Megaphon. „Wir müssen mehr werden, wir müssen lauter werden, wir müssen schriller werden“, fordert Tabor die Bürger auf.
Er unterstützt das Aktionsbündnis aus Überzeugung und ruft zu gegenseitiger Solidarität auf. „Halten wir zusammen, dann wird sich etwas bewegen“, ist der Rathauschef überzeugt. Er weiß den Stadtrat hinter sich. In dieser Angelegenheit ziehen alle Altdorfer Parteien an einem Strang.

Keine Kompromisse

Die Forderung der Demonstranten ist einfach und deutlich: „Stoppt die Juraleitung!“. Auch Erdverkabelung und ein Verlauf der Stromleitung entlang der Autobahn kommt für die Trassengegner weiterhin nicht in Frage. „Auch das würde bedeuten, dass eine 40 Meter breite Schneise durch den Bannwald geschlagen wird. Vielen Dank, das brauchen wir hier in Ludersheim nicht“, sagte Tabor in seiner Ansprache.
Zusammen mit der Umwelt steht die Gesundheit der Anwohner im Mittelpunkt der Sorge der Demonstranten.


Statt einer „überdimensionierten Stromautobahn“, die nach Aussage des Aktionsbündnisses nicht der Versorgungssicherheit sondern dem europäischen Stromhandel dient, fordern die Trassengegner den Ausbau von erneuerbaren Energien vor Ort. „Wir werden unsere Heimat nicht für den Profit einiger weniger Konzerne opfern“, donnert Tabor.

Die Trasse sei kein Naturgesetz, sondern eine politische Fehlentscheidung, sagt Bündnis-Sprecherin Hamann. „Deswegen kann man und muss man ‚Nein‘ zu diesem beschlossenen Gesetz sagen“.
Mit Holzpflöcken und Absperrband haben die Aktivisten einen liegenden Strommast von 75 Metern Länge auf der Wiese abgesteckt, um dessen Größe zu demonstrieren. „Und im Liegen gefällt er uns eindeutig besser“, scherzt Hamann.

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