NÜRNBERGER LAND – Jedes Jahr im Herbst sind Igel auf der Suche nach Orten für den Winterschlaf. Gerne genutzt werden Laub- und Reisighaufen, geschützte Erdmulden, Komposthaufen, dichte Hecken oder auch Igelhäuser. Der Bund Naturschutz gibt Tipps wie und wo man diese am besten aufstellt.
Gute Verstecke sind für den Igel überlebenswichtig. Nicht nur der Verlust von Lebensraum, sondern auch der von Lebensraumqualität gehören zu den größten Gefahren für das Wildtier. „In wilden und naturnahen Gärten fühlen sich unsere Stachelritter besonders wohl, da sie dort Nahrung und Verstecke gleichermaßen finden“, erklärt Herbert Barthel, Vorsitzender der Kreisgruppe Nürnberger Land des Bund Naturschutz. In den Städten und Siedlungen sind Gärten oft nicht groß, trotzdem hat jeder Gartenbesitzer die Möglichkeit, ein kleines Stück Natur zu schaffen. Ein Igelhaus aufzustellen, ist ein guter Anfang.
Igelhäuser selber bauen
Egal ob aus Ton, Holz oder Holzbeton, Igelhäuser brauchen ein Mindestmaß an Innenraumvolumen, damit die Tiere ein ordentliches Nest aus Laub und trockenen Gräsern bauen können. „Manche Händler verkaufen winzige Igelhäuser als Winterquartiere, die werden in der Regel nicht angenommen, da sie zu wenig Schutz bieten“, sagt Barthel. Laut ihm müssen Igelhäuser robust gebaut und trotzdem luftdurchlässig sein. Der Innenraum muss mindestens das Volumen einer großen Schuhschachtel haben, damit der Igel Platz hat, sich selbst in trockenes Nistmaterial einzuwickeln. „Außerdem mögen viele Igel keinen Boden. Ohne Boden trocknet der Innenraum besser“, so Barthel.
Der beste Platz für ein Igelhaus ist eine ruhige, schattige und trockene Gartenecke zum Beispiel unter Hecken, Sträuchern oder Bäumen. Aufgestellt wird das Häuschen auf trockenem Untergrund. „Gerne kann man den Oberboden oder die Humusschicht mit einem Spaten abheben und den Bodenunterschied mit einem Sand-Kiesgemisch als Drainage auffüllen. Erfahrungsgemäß mögen die Igel das“, weiß Barthel.
Gefüllt wird der Innenraum des Häuschens bis oben hin locker mit trockenem Laub. Heu und Stroh sind auch möglich, aber Laub ist laut Bund Naturschutz besser, da es nicht so schnell schimmelt, sollte es doch feucht werden. Von außen wird das Häuschen zusätzlich mit Laub und Reisig geschützt.
Info: Mehr Infos und ein Bauplan für ein Igelhaus unter www.bund-naturschutz.de.
