NEUHAUS – Am Freitag in den Mittagsstunden ist ein LKW-Fahrer auf dem Weg von der Brauerei Kaiser-Bräu in Neuhaus in Richtung Plech mit Ziel Getränke Ziegler, Ottensoos, auf der Staatsstraße 2163 kurz hinter Neuhaus, Ortsteil Ziegelhütte, verunglückt. Dabei ging ein Teil der 1200 geladenen Bierkästen zu Bruch. Die vollen, aber nunmehr unverkäuflichen Flaschen wurden von Mitarbeitern der Brauerei eingesammelt und ins Werk zurück transportiert.
Rund acht Stunden waren nötig, um die Ladung und den verunglückten LKW zu bergen, sowie den Acker, auf den der Sattelzug gestützt war, abzubaggern. In einer partnerschaftlichen Großaktion sortierten Mitarbeiter der Kaiser-Bräu die auf dem Feld liegenden Kästen und Flaschen, damit sie auf ein anderes Fahrzeug geladen und wieder abtransportiert werden konnten. Zwischenzeitlich rückten Spezial- und Kranfahrzeuge eines Bergungsunternehmens aus dem Landkreis Bayreuth an, sowie die Feuerwehr Neuhaus/Pegnitz.
Vollsperrung war nötig
Schnell war klar, dass für die Bergung eine Vollsperrung der Staatsstraße nach Höfen notwendig ist. Nachdem aber genau dieser Abschnitt auch die offizielle Umleitungsstrecke für die gesperrte B85 ist, ergab sich die Herausforderung den LKW-Verkehr entsprechend zu lenken. Eine Umleitung über Velden hätte mit dem Schwerlastverkehr zu einem vollständigen Chaos geführt.
Nachdem die Polizei Hersbruck hinzugezogen worden war, wurde entschieden, die Lastwagen bereits in Plech und Lehnershof „abzufangen“. Für diese Maßnahme wurden die Feuerwehr Plech und die Ortswehren aus Höfen, Mosenberg und Krottensee hinzugezogen. Letztere richteten einen LKW-Parkplatz auf der LAU18 (Krottensee-Lehnershof) ein, weshalb für den Regelverkehr diese Verbindung gesperrt wurde. Zwei Kräne richteten indes den umgestürzten LKW wieder auf und hievten ihn über die Böschung hinweg wieder auf die Staatsstraße, bevor Zugmaschine und Sattelauflieger getrennt abgeschleppt wurden.
Auch der gemeindliche Bauhof des Marktes Neuhaus/Pegnitz musste am Abend noch zur Unfallstelle anrücken, um den Gefahrenbereich für den wiedereinsetzenden Verkehr auf der Staatsstraße an Stelle des Straßenbauamtes zu sichern. Aus Königstein rollte noch ein Bagger heran, der den mit Glasscherben „übersäten“ Acker abgrub und das Erdreich in eine Transportmulde verbrachte. Gegen 20 Uhr konnte die Umleitungsstrecke für den Verkehr wieder geöffnet werden.