NÜRNBERGER LAND – Die passenden Geschenke finden, Weihnachtsessen planen, Feiertagseinkäufe erledigen. Statt besinnlich ist die Vorweihnachtszeit häufig vor allem eines: stressig. Gedanken um Nachhaltigkeit stehen da oft hintenan. Deswegen haben wir sie uns gemacht und geben hier einen kleinen Überblick, wie man das Weihnachtsfest in kleinen Schritten nachhaltiger gestalten kann.
Deko aus dem Wald
Der Winter ist kalt und dunkel, da macht ein stimmungsvoll dekoriertes Haus gleich bessere Laune. Beim Weihnachtsschmuck kann einfach auf Plastik verzichtet werden. Zweige, Moos und Tannenzapfen aus dem Wald sind wohl bei vielen schon mal in der Deko gelandet. Aber auch getrocknete Orangenscheiben oder selbst gemachte Strohsterne sorgen für festliche Stimmung. Das heißt aber nicht, dass alles aus Plastik gleich im Müll landen muss. Einmal gekauft, sollte es so lange benutzt werden, wie es hält.

Kerzen mit Gütesiegel
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Doch was steckt eigentlich in den Kerzen, die wir für Adventskranz und Co. benutzen? Viel zu oft leider Palmöl aus umweltunfreundlichen Plantagen, die Regenwälder verdrängen. Die beste Alternative sind Bio-Kerzen aus Bienenwachs, Sojawachs oder Raps. Als erster Schritt zu mehr Nachhaltigkeit kann man auch auf das RAL-Gütezeichen achten. Bereits rund 70 Prozent der in Deutschland angebotenen Kerzen tragen das Siegel. Es verpflichtet Hersteller, sich bei den Inhaltsstoffen an Grenzwerte hinsichtlich Gesundheit und Umwelt zu halten.

LED-Lichterketten
Gerade in der Weihnachtszeit steigt der private Stromverbrauch deutlich. Das liegt mitunter an den Lichterketten, die die Wohnungen feierlich beleuchten sollen. Eine schnelle und nicht weniger festliche Lösung bieten Lichterketten mit LEDs. An Fenstern oder dem Weihnachtsbaum halten sie nicht nur länger, sondern verbrauchen auch bis zu 90 Prozent weniger Strom. So tut man der Umwelt und der eigenen Brieftasche etwas Gutes.
Oh Bio-Tannenbaum
Bei Christbäumen hat man gleich mehrere Möglichkeiten. Es gibt ein immer größeres Angebot an ökologischen Tannenbäumen. Sie wachsen ohne Pestizide und Kunstdünger. Auch kann man auf ein FSC-Siegel aus Deutschland achten. Dann stammen die Bäume nicht aus Monokulturen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der regionale Kauf. In Lauf gibt es seit einigen Jahren eine Aktion der Stadt gemeinsam mit dem Bund Naturschutz. Dort kann man den Baum im Wald selbst sägen und gegen eine Spende abholen. Diese Bäume stammen dann aus Naturverjüngungen. Oder wie wäre es mit einem Weihnachtsbaum im Topf? Der kostet nur einmal etwas und kann jedes Jahr wieder eingesetzt werden. Auch setzen immer mehr Menschen auf Weihnachtsbäume aus Plastik. Hier gibt es aber einiges zu beachten. Denn vier von fünf Plastiktannen werden aus China importiert und erst nach 20 Jahren haben sie eine bessere Klimabilanz als der Baum aus dem Wald. Damit der künstliche Weihnachtsbaum auch lange hält, sollte man beim Kauf besonders auf eine hohe Qualität achten.
Kreative Geschenke
Schöne Geschenke für die ganze Familie zu finden, kann für Kopfzerbrechen sorgen. Am Ende gibt man unnötig Geld aus für etwas, das die andere Person nicht mal braucht. Also warum nicht etwas selber machen? Neben den – zu Unrecht – unbeliebten selbst gestrickten Wollsocken gibt es noch viel mehr Möglichkeiten. Gerade in der Küche kann man so gleich für mehrere Personen etwas fabrizieren. Zum Beispiel Chili- oder Knoblauch-Öl, Bratapfellikör oder marokkanische Salzzitronen. Vieles davon kann kurz vor knapp gezaubert werden. Auch Seifen oder Badekugeln lassen sich zu Hause machen. Ein Geschenk, das auch noch fünf Minuten vor der Bescherung besorgt werden kann, sind Spenden für wohltätige Zwecke im Namen des Beschenkten. Unkompliziert, schnell, man tut etwas Gutes und muss nicht Angst haben, dass das Geschenk im Schrank verstaubt.
Individuelle Bescherung
Geschenke auspacken ist gerade bei Kindern der tollste Teil von Heiligabend. Nach den Feiertagen bleibt dann häufig ein Berg von Geschenkpapier übrig, dessen kurzes Leben in der Mülltonne endet. Bei den Alternativen ist Kreativität gefragt. Selbst bemaltes Backpapier, recyceltes Geschenkpapier, Kalenderblätter und Zeitungen sind nicht nur umweltfreundlicher, sie geben dem Geschenk auch etwas Besonderes. Auch Geschirrtücher eignen sich hervorragend zum Einpacken kleinerer Geschenke und können vom Beschenkten danach weiter verwendet werden. So kann die Verpackung Teil der Überraschung werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem schönen Halstuch, Jutebeutel oder wiederverwendbaren Obst- und Gemüsebeutel für den Einkauf? Damit sorgt dann auch das Geschenk selbst für mehr Nachhaltigkeit.
Regionale Bio-Zutaten
In der Weihnachtszeit wird gegessen: Plätzchen, Lebkuchen, Spekulatius oder der Gänsebraten an den Feiertagen. Hier kann man direkt beim Einkauf bewusst auf das Bio-Siegel achten, regional oder saisonal kaufen. Und so die Leckereien ohne schlechtes Gewissen genießen.
