SCHWARZENBRUCK – Die „Allianz gegen rechts“, vor zehn Jahren gegründet und heute unter anderem mit 151 Kommunen als Mitglieder, eine davon Nürnberg, hat entschieden, die Gemeinde Schwarzenbruck vorerst nicht aufzunehmen. Die CSU-Fraktion reagierte umgehend.
Jürgen Hopf, Fraktionsvorsitzender, stellte in der jüngsten Ratssitzung angesichts dieser Entscheidung empört fest: „Die Mitglieder der CSU-Fraktion fühlen sich als Demokraten beleidigt.“
Manifest in Aussicht
Unabhängig von dem Aufnahmeantrag, den auch die Christ-Sozialen unterstützt haben, werde die Gemeinde noch vor der Entscheidung des Allianz-Gremiums im Januar ein klares Bekenntnis ablegen. In Form eines „Schwarzenbrucker Manifestes“ möge sich, so der CSU- Antrag, die Gemeinde klar und unmissverständlich gegen Extremismus aller Art aussprechen. Dabei gehe es ebenso um Rechts- wie Linksextremismus, um Rassismus, aber auch um religiösen Extremismus, der das friedliche Zusammenleben in Schwarzenbruck, aber auch im ganzen Land, bedrohe.
Die Unterzeichner sollten sich also zur besonderen Wachsamkeit gegen gegenüber allen extremistischen Bestrebungen in ihrer Kommune, ihrer Organisation, ihrem Wirkungskreis und ihrem Sozialraum verpflichten.
Leserbrief zum Artikel „CSU ist empört: als Demokraten beleidigt“ im Boten vom 2019-12-11
Demokraten gegenseitig stärken!
Im Artikel „CSU ist empört: als Demokraten beleidigt” wird die Halbwahrheit verbreitet die Allianz hätte entschieden, die Gemeinde Schwarzenbruck „vorerst nicht aufzunehmen“. Dazu will ich als Mitglied des Koordinierungsgremiums der Allianz richtig stellen: Der Gemeinde (allen Fraktionsvorsitzenden) wurde ein Gesprächsangebot zur Aufnahme in die Allianz gemacht, das bisher aus terminlichen Gründen noch nicht zu Stande kam. Es ist also in kleinster Weise nötig, dass wir Demokraten uns gegenseitig böser Absichten bezichtigen. Vielmehr ist es doch sinnvoll, dass auch die Gemeinde Schwarzenbruck von den Kompetenzen im Umgang mit menschenverachtenden Populisten in der Allianz profitiert. Auch wenn beim Namen der Allianz gegen Rechtsextremismus anscheinend reflexartig die Hufeisen-Extremismus-Theorie auf den Plan gerufen wird, stünde es einer christlichen Partei gut zu Gesicht über Inhalte und Werte anstatt über Parteinamen und Farben zu streiten. Ganz im Sinne der kirchlichen Verlautbarungen und Engagements könnten wir Demokraten dann gemeinsam „Ja zu gelebter Menschenfreundlichkeit“ sagen.
Diakon Sebastian Feder