Stimmkreis Nürnberg-Ost

Kandidatencheck: Julia Hacker (Freie Wähler)

Julia Hacker (Freie Wähler)
Julia Hacker (Freie Wähler) | Foto: privat2023/09/Kandidaten-Hacker.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Für den Kandidatencheck wurden den Direktkandidaten der im Landtag und im Bundestag vertretenen Parteien Fragen zu verschiedenen Politikfeldern gestellt. Die Fragen behandeln die Themen Energiewende, Gesundheit und Bildung. Was Julia Hacker (Freie Wähler) aus dem Stimmkreis Nürnberg-Ost geantwortet hat.

Mehr Windräder, mehr Photovoltaikanlagen – und dazu noch große Stromtrassen? Wie gelingt der Ausbau der Erneuerbaren Energien in unserer Region?

Hacker: Um die Energiewende in der Region zu meistern, brauchen wir intelligente Lösungen und keine Ideologien. Wichtig ist es, dass wir dabei die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Kommunen und Unternehmen mitnehmen, informieren, beteiligen und das Thema im Schulterschluss gemeinsam anpacken. Bürgerenergieprojekte und die energetische Sanierung von Gebäuden sollten mehr gefördert werden. Außerdem brauchen wir vernünftige Rahmenbedingungen für den Ausbau von Erneuerbaren Energien und Genehmigungsverfahren müssen beschleunigt werden. Im gleichen Zug darf der Ausbau der Speichertechnik nicht vergessen werden. Wasserstoff ist hierbei ein Schlüssel. Ich stehe dem Bau von neuen großen Stromtrassen eher kritisch gegenüber. Eine Investition in Verteilnetze und die Förderung der Wasserstoffinfrastruktur halte ich für zukunftsfähiger.

Zahlreiche Krankenhäuser sind in wirtschaftlicher Schieflage, außerdem fehlt es an Personal. Was muss die Landespolitik unternehmen, um die Gesundheitsversorgung zu sichern?

Hacker: Die medizinische Grundversorgung muss für Stadt und Land sichergestellt werden. Das heißt, dass Krankenhäuser auch in der Fläche erhalten werden müssen. Kommunale Krankenhäuser müssen wieder gestärkt werden und der Freistaat Bayern muss dafür das Sonderfinanzierungsprogramm zum Erhalt kleiner Krankenhäuser weiter ausbauen. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Notaufnahmen und Geburtsstationen erhalten bleiben. Dass der Bund hier einen Kahlschlag in der Krankenhauslandschaft anstrebt, ist absolut unverständlich und muss verhindert werden. Der Fachkräftemangel trifft uns besonders hart. Um die Personalnot im Gesundheitssektor anzugehen, müssen die Pflegeberufe attraktiver werden. Auch die Gewinnung von Azubis aus dem europäischen Ausland oder die Integration von Migranten kann hilfreich sein.

Wie schafft es der Freistaat, seine Schulen in Zukunft mit ausreichend vielen Lehrern auszustatten?

Hacker: Zum einen müssen unsere Lehrkräfte an allen bayerischen Schulen adäquat entlohnt werden. Die Freien Wähler haben sich in der jetzigen Legislatur schon für A13 als Einstiegsgehalt an allen Schularten eingesetzt und damit einen guten Anfang gemacht. Durch eine flexiblere und praxistauglichere Lehrerausbildung und Festanstellungen anstelle von Zeitverträgen gewinnt der Lehrerberuf weiter an Attraktivität. Gute Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte tragen dazu bei, diese langfristig zu binden. Dazu gehören Schulen in zeitgemäß baulichem Zustand, flexiblere Arbeitszeitmodelle und die Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer durch mehr Verwaltungskräfte.

Fragen: Andreas Sichelstiel

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