NÜRNBERGER LAND – Die Mitglieder des Grünen-Kreisverbands Nürnberger Land haben sich bei ihrer ersten Versammlung des Jahres gegen ein mögliches ICE-Werk bei Feucht ausgesprochen.
Der Kreisverband der Grünen im Nürnberger Land unterstütze im Rahmen der notwendigen Klima- und Verkehrswende zwar den umfassenden Ausbau des Bahnverkehrs. Jedoch sieht man den Wald nicht mehr als wirtschaftspolitische Verfügungsmasse für Standortentscheidungen, weswegen der Kreisverband die beiden durch die DB Fernverkehr AG westlich von Feucht geplanten Standortvorschläge für nicht vertretbar hält.
Vor dem Hintergrund dieses Dilemmas und zur Überwindung des Zielkonfliktes fordern die Mitglieder, dass alle Alternativen geprüft werden. „Wer in Zeiten der Klimakrise nicht versteht, dass Wälder nicht mehr einfach für wirtschaftspolitische Standortentscheidungen zur Verfügung stehen, der hat die Dringlichkeit der Klimakrise nicht verstanden“, sagte Kreissprecher Günter Bolz.
Der Grünen-Direktkandidat für das Nürnberger Land, Aaron Mühlendyck, ergänzte, dass die beiden Standorte Muna und Muna-Süd sowie das Gebiet im Harrlacher Forst wichtige Funktionen für die Menschen erfüllen.
„Nebenkosten für die Natur“
Es seien nicht nur ökologisch wertvolle Gebiete, sondern würden auch dem Lärmschutz von nahe gelegenen Autobahnen dienen und im Fall des Harrlacher Forsts bedeuten, dass das Trinkwassereinzugsgebiet für die Stadt Fürth massiv eingeschränkt würde.
„Ja, das Südbecken des Nürnberger Hafens wäre schwieriger und teurer für die Bahn umzusetzen, aber es wird Zeit, dass die ökologischen Kosten auch mit bedacht werden, statt Wald und Wasser leichtfertig abzuschreiben. Wenn es wirklich darum geht, ökologisch zu denken, müssen auch die Nebenkosten für unsere Natur mit bedacht werden.“