Zweiter bestätigter Fall

Hasenpest-Fall bei Haimendorf: Behörde rät zu Vorsicht bei Spaziergängen

Symbolfoto Hase
Symbolfoto Hase | Foto: Korbinian/stock.adobe.com2023/11/Symbolfoto-Hase-scaled.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Wer aktuell im Nürnberger Land in der Natur unterwegs ist, „sollte Vorsicht walten lassen“. Denn bei Haimendorf wurde ein toter Hase gefunden, der die sogenannte Hasenpest hatte. Das müssen Spaziergänger, Wanderer und Hundebesitzer jetzt wissen.

Bei einem im Röthenbacher Ortsteil Haimendorf tot aufgefundenen Feldhasen wurde die sogenannte Hasenpest oder Tularämie festgestellt. Es ist der zweite bestätigte Fall der Infektionskrankheit im Landkreis seit einem ähnlichen Fund im November 2023 nahe Happurg, wie das Landratsamt Nürnberger Land mitteilt.

Weil die Tularämie auch auf Menschen und Hunde übertragbar ist, warnt die Kreisbehörde nun: „Wer aktuell in der Region in der Natur wandern geht, joggt oder spazieren geht, gerade mit kleinen Kindern oder Hunden, sollten Vorsicht walten lassen.“

Der Mensch sei für den Erreger sehr empfänglich – und die Tularämie könne sogar lebensbedrohlich verlaufen. „Für eine Infektion über Mund, Nase, Lidbindehaut oder kleine Haut- und Schleimhautverletzungen sind nur wenige Keime notwendig, daher sollten kranke, auffällige oder tote Wildtiere nicht angefasst werden“, so das Landratsamt in einer am Dienstag verschickten Mitteilung weiter.

Milde bis schwere Formen

Bei infizierten Tieren sind milde Formen mit Lymphknotenschwellung genauso möglich wie schwerwiegende Verlaufsformen, bei denen die Tiere innerhalb weniger Tage versterben. Betroffene Tiere magern ab, zeigen struppiges Fell, schwankenden Gang und werden apathisch. 

Die sogenannte Hasenpest betrifft vorwiegend Nagetiere, aber auch eine Vielzahl anderer Tiere einschließlich Vögel. Übertragen wird sie durch das Bakterium Francisella tularensis.

Tote Tiere nicht berühren

Tote Tiere, insbesondere Hasen, sollten auf keinen Fall berührt werden. Wer ein totes Tier findet, sollte stets den jeweiligen Jagdrevierbesitzer oder die Polizei informieren. Jäger, die Feldhasen oder Wildkaninchen erlegen, sollten dem Landratsamt zufolge Mundschutz und Einmalhandschuhe tragen und sich nach der Arbeit die Hände gründlich reinigen und desinfizieren. In erster Linie sei die Tularämie eine Berufskrankheit von Jägern und, Köchen, Metzgern und Tierärztinnen.

Die Inkubationszeit liegt bei bis zu 14 Tagen, in der Regel bewegt sie sich aber bei drei bis fünf Tagen. Die Erkrankung beginnt oft mit unspezifischen Grippesymptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Muskelschmerzen. Zusätzlich können auch Geschwüre und Lymphknotenschwellungen auftreten.

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