RÖTHENBACH – Die lebendige Partnerschaft zwischen Les Clayes-sous-Bois in Frankreich und Röthenbach feiert ihren 60. Geburtstag. Aus diesem Anlass fuhren das Deutsch-Französische Partnerschaftskomitee mit zahlreichen Mitgliedern sowie eine Delegation um Bürgermeister Klaus Hacker nach Les Clayes, um die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde im Jahr 1964 zu feiern. Es waren Leute „der ersten Stunde“ dabei, aber auch solche, die noch nie in Frankreich waren. Alle erlebten einen unvergesslichen Aufenthalt, alte Freundschaften wurden erneuert und neue Bande geknüpft.
Unter anderem gab es ein Besichtigungsprogramm. Die Röthenbacher fuhren ins Schloss Rambouillet. Von 1896 bis 2009 war es Sommerresidenz der französischen Präsidenten. Im Juli 1960 legten hier Charles de Gaulle und Konrad Adenauer das Ziel für einen deutsch-französischen Vertrag fest. Gepicknickt wurde in der Bergerie Nationale, die durch ihre Merinoschafzucht Berühmtheit erlangte.
Am Abend wurde die Ausstellung „60 Jahre Partnerschaft“ eröffnet. Bilder, Urkunden und andere Zeugnisse der Partnerschaft konnten bestaunt werden und einige erkannten sich auf Fotos wieder.
Der Samstag war Wandertag, entlang der Grenzsteine der Domaine de Versailles – alternativ ein geführter Rundgang durch Les Clayes, der natürlich an der beeindruckenden Platane „Arbre de Diane“ vorbeiführte. Am Nachmittag ging es weiter ins nahe gelegene Versailles – aber nicht zum Schloss, sondern in die Altstadt mit ihren Markthallen, netten Gässchen, einladenden Cafés und der Kathedrale Notre-Dame. Am Sonntag wurde die Markthalle von Les Clayes besucht, wo sich die Reiseteilnehmer mit allerlei Köstlichkeiten eindeckten – vor allem mit Käse.
Höhepunkt der Reise war aber die Erneuerung der Partnerschaft. In Anwesenheit zahlreicher Stadträte von Les Clayes und Röthenbach wurde während einer außerordentlichen Stadtratssitzung die Partnerschaft erneut bekräftigt und mit der Unterschrift beider Bürgermeister, Philippe Guiguen und Klaus Hacker, auf Pergament unterzeichnet.
Röthenbach gehörte mit zu den ersten bayerischen Städten, die eine Freundschaft mit einem französischen Partner eingegangen sind. Bürgermeister Hacker blickte auf die Anfänge zurück und sagte: „Es gab keine wirtschaftlichen Gründe, auch keinen Nachfolgezwang. Unsere Freundschaft beruht einzig und allein auf der Erkenntnis, dass Menschen in Freiheit und Brüderlichkeit zueinanderfinden sollten.“
Hacker zeichnete anschließend Jean Jaques Le Coq für seine Verdienste um die Partnerschaft mit der Ehrenmedaille der Stadt Röthenbach aus. Le Coq sei Ideengeber, Motor und Antreiber insbesondere mit Blick auf die Jugend.