POSTBAUER-HENG/EZELSDORF – Die Polizei sucht seit Sonntag nach dem als vermisst gemeldeten 25-Jährigen. Hunderte freiwillige Helfer durchkämmen den verschneiten Wald rings um Postbauer-Heng. Die Vermisstensuche ist abgebrochen, jetzt läuft eine Fahndung.
Über 300 Rettungskräfte, darunter auch Kameraden der Ezelsdorfer Feuerwehr, haben bis tief in die Nacht den Dillberg nach einem Vermissten abgesucht. Am Mittwoch brach die Kripo Regensburg die Suche nach Moritz Wiemers ohne Ergebnis ab. „Aber die Fahndung läuft weiter“, sagte ein Pressesprecher in Regensburg. Nach einem Großeinsatz am Dienstag und einer weiteren Suche mit spezialisierten Kräften der Polizei und mit deren Hunden, bestehe derzeit keine Aussicht, den 25-Jährigen im verschneiten Gelände zu finden.

Es hatte sieben Grad Minus, der Schnee knirschte bei jedem Schritt unter den Sohlen: Trotzdem stapften Retter aus der ganzen Metropolregion mit ihren Hunden über den Dillberg. „Du hast den Dillberg – und drumherum geht es steil runter, mit Schluchten und Hängen“, sagte der Pressesprecher der Polizei in Neumarkt, Martin Meier, in der Fahrzeughalle der Postbauer-Henger Feuerwehr, hier war das Hauptquartier. „Wir können derzeit nicht mehr sagen, als wir in den Suchaufrufen herausgegeben haben“, sagte Polizeioberrat Michael Danninger, Leiter der Polizeiinspektion Neumarkt.
Unermüdlicher Einsatz der Einsatzkräfte
Auf einem großen Tisch lag Kartenmaterial. Vieles davon war nach der Absuche schon wieder überholt, sagte er. Was er hoch einschätzte: Den unermüdlichen Einsatz der über 300 Ehrenamtlichen, die seit dem Nachmittag im Einsatz waren. Gesucht wurde die Stecknadel im Heuhaufen, zwischen Ezelsdorf, Pyrbaum, Hausheim und Neumarkt waren die Feuerwehrler im Einsatz. Dazu kamen Hundestaffeln, die mit ihren Vierbeinern im tiefen Schnee über den Dillberg stapften. Immer wieder blitzten Lichtkegel in der Nacht, Hunde bellten. Bei Pölling durchstöberten die Feuerwehrler auch Feldscheunen.
Am Tag darauf ging es auf der Hausheimer Seite weiter. Das lässt vermuten, dass der Wagen des Vermissten im Bereich darüber gefunden wurde. Es soll sich um einen VW-Bus handeln, wollen angebliche Freunde des Vermissten, der aus der Bodensee-Region stammt, wissen. Das schrieben sie im Internet. Den Bus habe dieser dort festgefahren. Die Polizei will solche Details nicht bestätigen oder dementieren. „Das tut nichts zur Sache.“
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Wettlauf mit der Zeit
Was bisher bekannt ist: Der 25-jährige Moritz Wiemers hatte nach einem Streit mit seiner Freundin deren Wohnung in Postbauer-Heng verlassen und war mit seinem Wagen davon gefahren. Der fand sich später im Wald am Dillberg. Während die Suche abgebrochen ist, geht die Fahndung weiter: Die Polizei durchkämmt derzeit das persönliche Umfeld des Verschwundenen nach Hinweisen, die zu ihm führen könnten.
Es ist auch ein Wettlauf mit der Zeit: Sollte er tatsächlich am Dillberg verunglückt sein, werden die Überlebenschancen immer geringer. Denn die kommenden Nächte sollen noch kälter werden.
Von Wolfgang Fellner