Brettspiel

Hersbrucker siegen bei deutscher Tac-Meisterschaft

Beim Spiel saßen sich Karmazin und Raum gegenüber. Ihre Taktik: zuerst das „Häuschen“ des einen mit den Spielsteinen füllen, dann das des anderen. | Foto: privat2020/08/redwebimage00010.jpeg

HERSBRUCK / HAMBURG – Die Hersbrucker Jochen Karmazin und Max Raum sind nicht nur seit vielen Jahren befreundet, sondern jetzt auch deutsche Meister im „Taccen“. Bei der Meisterschaft in Hamburg setzten sie sich gegen 26 andere Teams durch.

„Der Verlauf dieser Meisterschaft war so spannend“, sagt Jochen Karmazin. „Gleich das zweite Spiel haben wir verloren und die anderen der Gruppenphase nur knapp gewonnen. Es hat gerade so fürs Halbfinale gereicht.“ Die Hersbrucker schafften es aber sogar bis ins Finale: Das trugen die Teams auf dem großem „Tac“-Spielbrett aus, das einen Meter mal einen Meter misst.

Für Karmazin und Raum war das Finale ein „Highlight“: Die Freunde mit dem Teamnamen „Mach keine Tacsen“ schlugen ihre Gegner mit acht zu sechs und erhielten den Wanderpokal aus Glas. Damit haben sich Karmazin und Raum für die Weltmeisterschaft im Juli 2021 qualifiziert.

Kumpel und Teampartner

Dass Karmazin einmal bayerischer und deutscher Meister im „Taccen“ werden würde, hätte er vor zwei Jahren nicht gedacht. Sein Kumpel und jetziger Spielpartner Raum hatte ihn zu dem Taktikspiel gebracht und davon überzeugt. Das Spiel aus Gerolsbach in Oberbayern ist auf dem Prinzip von „Mensch-ärgere-dich-nicht“ aufgebaut, sei aber komplizierter, mache „extrem viel Spaß“ und auch Einsteiger würden schnell auf ihre Kosten kommen, so der deutsche Meister.

„Anfangs haben wir Max noch belächelt für seine Leidenschaft zu dem Nischenspiel, jetzt spielen mein Freundeskreis und ich es selbst mindestens einmal die Woche.“ In Zweierteams versuchen die Spieler, ihre vier Steinchen möglichst schnell in die eigenen Häuschen zu bringen, noch vor dem Gegner. Statt eines Würfels geben die Spielkarten Anweisungen, ob die Figuren, vor, zurück oder aussetzen müssen.

Taktik und Gefühl

Ein paar Tricks gibt es dennoch, verrät Karmazin: „Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für die Karten, welche schon gespielt wurden und welche Spielzüge noch möglich sind. Da ist dann taktisches Geschick gefragt. Das wichtigste ist aber, als Team aufzutreten.“

Das heißt: Gemeinsam erst das „Häuschen“ des einen Spielers „voll machen“, dann das andere. „Andere Teams spielen nicht miteinander, sondern parallel neben sich her – das machen Max und ich nicht.“ Zusammen spielen, sich helfen und gemeinsam gewinnen: scheinbar das Erfolgsrezept der beiden Freunde.

Die Anhänger des Brettspiels schätzen nicht nur den Spielspaß und intellektuell gefordert zu werden, sondern auch die familiäre Atmosphäre bei den Turnieren: „Die Tac-Spieler kennen sich untereinander von Meisterschaften. Zwischen den einzelnen Runden unterhalten wir uns oder machen gemeinsam Pause.“

Auch die Stimmung in Hamburg war entspannt, obwohl Corona natürlich nicht zu übersehen war: Die Kämpfe trugen die „Tac“-Spieler an großen Tischen aus, so dass der Mindestabstand von eineinhalb Metern einzuhalten war, und Desinfektionsmittel standen bereit. Die deutsche Meisterschaft war das erste „Tac“-Turnier in diesem Jahr, alle anderen waren abgesagt worden.

Wer Interesse an „Tac“ bekommen hat, kann sich bei Jochen Karmazin unter [email protected] melden.

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