HERSBRUCK (fs) – Exakt im Rahmen ihrer durchschnittlichen Torquote der Vorrunde sind die Handballer des HC Hersbruck und der HG Amberg beim 26:35-Erfolg der Gäste. Trotz des auf den ersten Blick hohen Ergebnisses für den Tabellenzweiten der Bezirksliga West zeigte sich Hersbrucks Spielertrainer Lars Buchholz nach Spielende zufrieden: „Gute Mannschaftsleistung, Steigerung aller Akteure.“
Dabei waren die Voraussetzungen nicht optimal gewesen: Axel Eber, Tobias Raum und Torwart Jakob Ullherr mussten absagen. Dafür wurden die A-Jugendlichen Paul Huning und Leon Utz eingesetzt, die ihre Sache gut machten und sich nahtlos ins Geschehen eingliederten. Verwundert rieben sich die Stammzuschauer die Augen wegen der Anfangsformation des HC: Buchholz hatte Robert Lorenz auf Links gestellt, den etatmäßigen Außen Moritz Kellner in die Mitte beordert und Jonathan Fabry auf Halblinks aufgeboten.
Während des gesamten Spiels zeigte jedoch besonders Philipp Zinner, wie wertvoll er für die Mannschaft sein kann. Immer wieder bewies er ein gutes Auge für das Kreisanspiel zu Buchholz und den wuchtigen Kreisläufer bester spanischer Prägung, David Benaburger. Lorenz zeigte sich bei fünf Siebenmetern erfolgreich, letztendlich auch mit dem 26. Tor bereits nach der Schlusssirene.
Es darf aber nicht übersehen werden, dass die Gäste das bessere Team waren mit mehr Varianten im Aufbau. So fiel schon das 0:1 durch einen Kempa-Trick. Insbesondere konnten sie eine Tatsache vorweisen, die den Schwarzweißen seit langer Zeit fehlt: Sie hatten gleich zwei Linkshänder in der Mannschaft, beide sehr gefährlich. „Kanonier“ Patrick Klee erzielte 13 Treffer und der quirlige Nachwuchsmann Lucas Kührlings deren fünf.
In der ersten Hälfte gingen die Hersbrucker nur beim 4:3 einmal in Führung, erzielt durch Jonathan Fabry. Ansonsten hatten die Vilsstädter das faire Match im Griff und konterten etwaige „Annäherungsversuche“ des HC mit teilweise schön einstudierten Spielzügen. Die Hersbrucker gaben jedoch nicht nach und versuchten immer wieder, dran zu bleiben. Beim 10:13 schien alles den erwarteten Gang zu gehen, doch dann steigerten sich die HC-Akteure.
Ein Gegenstoßtor von Peter Donhauser, ein verworfener Siebenmeter und ein Fehlwurf der Amberger brachten den HC wieder ins Spiel. Benaburger vom Kreis und Kellner mit einem schnellen Gegenzug legten den Grundstein für den 14:14-Halbzeitstand, das von Lorenz mit einem Alleingang und kurioserweise von Torwart Alex Vogel mit einem Heber sichergestellt wurde.
Nach der Halbzeit ließ sich der HC zunächst nicht abschütteln (16:17), ehe sich die HG Amberg dann doch absetzte (17:22). Hersbruck versiebte zu viele Gelegenheiten, mit „lutschigen“ Würfen war dem sehr guten Gästetorhüter Martin Feldbauer nicht beizukommen. Trotzdem bäumten sich die Hersbrucker noch einmal auf und kamen durch Buchholz vom Kreis und Fabry (Gegenstoß in Unterzahl) auf 20:23 heran. Doch der Tabellenzweite zeigte sich der Situation mehr als gewachsen, spielte seinen, zugegeben guten, „Stiefel“ herunter. Zinner mit einem Sprungwurf, Kellner mit einem wunderschönen Fallwurf und Lorenz mit dem besagten Schlusspunkt trugen sich noch in die Torschützenliste ein.
Der Sieg für die Gäste war ohne Zweifel verdient, aber um ein paar Tore zu hoch ausgefallen. In seltener Eintracht bedankten sich beide Teams bei den zahlreichen Zuschauern, unter denen sich auch viele Amberger befanden und die sich aufgrund des schönen Spiels gerne lautstark bedankten.
Die nächste Aufgabe für den HC wartet am nächsten Sonntag beim Tabellenletzten Weiden, der noch keinen Punkt auf seinem Konto hat.