OSTERNOHE – Der Bikepark Osternohe hat seit dem vergangenen Wochenende wieder geöffnet. Er lockte erstmals nach der Winterpause wieder Downhill- und Freeride-Piloten an.
Es hatte sich sehr schnell über Netzwerke verbreitet, dass der Bikepark den Saisonstart für den Samstag angekündigt hatte. Die Osternoher Strecken können nach der Wintersaison immer verhältnismäßig rasch freigegeben werden. Deshalb ist der heimische Bikepark auch unter den ersten Betreibern von Bikeparks, die gut befahrbare Abfahrten bei Freeride und Downhill zum Saisonstart anbieten können. (Weiter im Text im Anschluss an die Bildergalerie)
Bildergalerie zur Eröffnung des Bikeparks
Laufende Fixkosten wie beispielsweise für Pacht, Versicherungen, TÜV-Gebühren sowie Wartungen sind immer im Blick von Werner Raum, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft. Aber obwohl die Energiepreise für Strom auch deutlich gestiegen sind, wurden die Ticketpreise nicht erhöht.
Sprungturm wird vermisst
Viele der Mountainbiker sind im Schnaittachtal als Stammgäste regelmäßig anzutreffen. Für einige aus der Bikercommunity fehlt aber hier auf den Strecken ein gewisser Kick. Dennoch steht für alle, vom Einsteiger bis zum Profi, eine breite Streckenwahl mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen zur Verfügung. Vermisst wurde von den erfahrenen Freeridern der Absprungturm Nummer 25 im Talbereich.
Noah Schultheiss aus Simmelsdorf, der am Schloßberg faktisch schon Stammgast ist, formuliert es so: „Es fehlt der Reiz für fortgeschrittene Fahrer“. Geschäftsführer Raum erklärt dazu, dass die Sicherheit an erster Stelle steht und der Absprungturm mit den zwei Drops am Ende der Freeridestrecke nicht mehr die nötige Standfestigkeit aufwies und deshalb vor über einer Woche abgebaut werden musste. Derzeit wird noch überlegt, ob der Turm wieder gebaut wird oder der Streckenverlauf in diesem Abschnitt komplett verändert wird. Im gesamten Talbereich sind ohnehin noch Änderungen geplant, die aber wegen des Wetters noch nicht umgesetzt werden konnten, ergänzt der Geschäftsführer.
Auch Mountainbiker Felix aus Ebermannstadt kritisiert, dass der Turm am Ende der Abfahrt nicht mehr existiert. Er hatte sich auf diese Sprünge gefreut und bemängelt, dass auch bei einigen der möglichen Drops auch Verbesserungen sinnvoll wären. Insbesondere nannte er Stellen, die nicht zu schnell angefahren werden dürfen, um nicht über die vorgesehene Schräge hinweg zu fliegen um dann hart auf flacher Strecke zu landen.
Fahrer überschätzen sich
Dass hier immer wieder auch Unfälle passieren, ist dem erfahrenen Biker bekannt. Er betont aber, dass dies nicht die Schuld des Betreibers ist, denn viele Fahrer überschätzten ihr Können und brausen erst mal los, ohne die Strecke vorher zu inspizieren und dabei mögliche Gefahrenstellen zu erkennen.
Der Amberger Tizian Kick freute sich am Samstag über die Saisoneröffnung. Insbesondere gefiel dem 19-Jährigen, der mit Freunden am Schloßberg unterwegs war, der Neubau des Krokodilsprungs. Hier wurde der Aufsprung um einige Zentimeter breiter gebaut, was einfach mehr Sicherheit bedeute, sagt der Amberger.
Der wohl älteste Biker auf der Strecke war am Samstag der 58-jährige Uli Weinmann aus Forchheim, den man unter dem Namen „Trailer Uli“ kennt. In früheren Jahren hatte der Bikesporthändler große Erfolge im Motorsport für sich verbucht. Nun hat er sich seiner Tochter Lotta zuliebe auf den „Drahtesel“ geschwungen. Die 16-jährige Mountainbikerin Lotta Weinmann fuhr bereits im vergangenen Jahr bei den Profis im Downhill mit und erkämpfte sich Platz drei beim Crankworx-Festival in Innsbruck, einesmder größten Mountainbike-Festivals der Welt.