NÜRNBERGER LAND (lra) – Die Koordinationsstelle für Seniorenarbeit und die GesundheitsregionPlus haben die dritte Pflegekonferenz im Nürnberger Land organisiert. Die Veranstaltung dient dem Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren in der Pflege und konzentrierte sich dieses Jahr auf das Thema „Nachwuchs in der Pflege“.
Wie viele andere Branchen hat auch die Pflege mit Fachkräftemangel zu kämpfen. Laut Bayerischem Kultusministerium brechen schon im ersten Jahr 19 Prozent der Pflegeschüler die Ausbildung ab. Auf der dritten Pflegekonferenz im Nürnberger Land ging es deswegen darum, Gründe und Lösungsansätze dafür zu besprechen. Es nahmen Fach- und Führungskräfte aus der ambulanten und stationären Altenpflege, aus dem Bereich der medizinischen Pflege und aus den Kommunen teil.
Landrat Armin Kroder begrüßte die Anwesenden und übergab das Wort an drei Auszubildende der Diakoneo Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe Lauf: Sarah Fischer, Selina Gerstenberger und Stefanie Zahner. Sie berichteten aus ihrem Alltag und schilderten aus ihrer Sicht, welche Schwierigkeiten ihnen während der Ausbildung begegnen, aber auch, welche Aspekte ihnen Freude bereiten. Als herausfordernd empfinden die Auszubildenden den Zeitdruck bei der Versorgung der Menschen, während ihnen der abwechslungsreiche Alltag im Pflegeberuf gefällt.
Wie Abbruch verhindern?
Die Berichte der drei setzten eine rege Diskussion in Gang. Im Anschluss referierte Ute Dexl, Diplom-Sozialpädagogin am Zentrum für Pflegeberufe der Berufsfachschule für Pflege des Klinikums Nürnberg. Zuletzt sprachen Konrad Braun, der Regionalkoordinator Mittelfranken der bundesweiten Initiative „Vera – Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“, und seine Kollegin Brigitte Zepf. In beiden Vorträgen ging es um verschiedene Unterstützungsangebote für die Auszubildenden, besonders um individuelle Beratung und Begleitung, beispielsweise bei Konflikten im Ausbildungsberuf, Problemen in der Berufsschule oder privaten Sorgen.
Als Ergebnis der Pflegekonferenz nahmen die Teilnehmenden viele Ideen, Anregungen und mögliche Ansatzpunkte für weitere Projekte und Lösungsstrategien mit. Am wichtigsten schien es allen zu sein, die Anerkennung des Pflegeberufs in der Gesellschaft zu steigern. Die GesundheitsregionPlus plant dazu bereits eine Ausbildungstour. Darüber hinaus wollen GesundheitsregionPlus und Koordinationsstelle für Seniorenarbeit zusammen mit der Diakoneo Berufsfachschule für Pflegefachkräfte eine Imagekampagne starten.
Beruf mit Sinn
Katharina Eichenmüller, Leiterin der GesundheitsregionPlus, und Anja Gruhl, Leiterin der Koordinationsstelle für Seniorenarbeit, sind überzeugt: „Wir sind davon überzeugt, dass eine Ausbildung in einem Pflegeberuf sinnstiftend und erfüllend sein kann. Das Berufsfeld Pflege hat mehr zu bieten als viele glauben. Die interessanten Bereiche der Pflege müssen noch stärker als bisher an die Öffentlichkeit gebracht werden, und hierfür setzen wir uns mit den geplanten Projekten ein.“