REICHENSCHWAND – Etwa 30 Mitglieder des Rotary-Clubs Nürnberg-Sebald und von Rotaract trafen sich im Gemeindewald Reichenschwand, um dort einen „Wald der Zukunft“ zu pflanzen. Dabei wird bei der Auswahl der Gewächse besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen des Klimawandels gelegt.
Begrüßt wurden die Teilnehmer vom Reichenschwander Bürgermeister Manfred Schmidt, von Markus Stapff, dem für den Gemeindewald Reichenschwand zuständigen staatlichen Revierleiter, und dem Vorsitzenden Xaver Frauenknecht.
Aufforstung nach Borkenkäfer
Im Gemeindewald kam es 2021 im Zuge eines akuten Borkenkäferbefalls zu einer beträchtlichen Freifläche, die nun wieder in Bestockung gebracht werden muss. Aber welche Bäume sollen nun angesichts der durch Klimawandel geänderten Bedingungen gepflanzt werden?
Durch das innovative Forschungsprojekt „Analog-Regionen“, das am „Tag der Wissenschaft“ von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber vorgestellt wurde, ist es nun möglich „in die Zukunft“ zu sehen.
Kurzum: In welchen Gebieten ist es jetzt schon 1 bis 3 Grad im Durchschnitt wärmer? Und welche Baumarten wachsen in diesen „analogen“ Regionen? Das Rhonetal in Südfrankreich ist eines dieser Gebiete, das für die Baumartenwahl im Reichenschwander Gemeindewald in Frage kommt.
Baumsorten aus dem Rhonetal
Traubeneiche, Edelkastanie, Speierling und der Feldahorn wurden aufgrund dessen für die Pflanzung ausgewählt. Bevor die Pflanzung der etwa 400 klimatoleranten Bäumen erfolgen konnte, musste erst noch die Fläche vom herumliegenden Astmaterial freigeräumt werden. Das Material wurde zu einer Art „Benjeshecke“ (eine aus Totholz und Ästen künstlich angelegte Hecke) aufgeschlichtet, die Struktur schafft und viel Lebensraum und Rückzugmöglichkeiten besonders für kleine Tiere bietet.
Nachdem abschließend Wildapfelpflanzen am Rand der Fläche gesetzt wurden, konnten sich die Teilnehmer mit einer warmen Gulaschsuppe und Getränken stärken.