RÜCKERSDORF – Die ASB-auxi bleibt Partner für Mobilität des Rückersdorfer Blindeninstituts: Die soziale Fahrdienst gGmbH des ASB Nürnberger Land hat bei der deutschlandweiten Ausschreibung überzeugt und fährt vier weitere Jahre für Kinder mit Behinderung. Das teilt der ASB in einer Pressemeldung mit.
Seit über drei Jahrzehnten, heißt es darin, kümmere sich das Rückersdorfer Blindeninstitut um Kinder und Jugendliche, die aufgrund von Beeinträchtigungen Unterstützung benötigen. Seit vielen Jahren an der Seite der betroffenen Familien ist auch der soziale Fahrdienst des ASB Nürnberger Land, die ASB-auxi: Täglich seien 85 Fahrerinnen und Fahrer mit 39 Fahrzeugen auf den Straßen der Region unterwegs, um die Kinder und Jugendlichen von ihrem Heimatort in die Schule in Rückersdorf zu bringen und am Nachmittag wieder nach Hause.
Nun hat die ASB-auxi bei der deutschlandweiten Ausschreibung erneut den Zuschlag bekommen: Für vier weitere Jahre ist der regionale soziale Fahrdienst für das Blindeninstitut damit gesichert. „Das ist ein wichtiger Tag für uns“, betont Philipp Elsasser, Geschäftsführer und Fahrdienstleiter der ASB-auxi. „Ich danke allen Fahrerinnen und Fahrern für Ihren täglichen Einsatz. Wir werden die nächsten vier Jahre mit Freude angehen.“
Große Freude herrscht auch bei Maria Papadopulos und Angela Fürle: „Ich fahre seit neun Jahren für das Blindeninstitut, mir sind die Kinder sehr ans Herz gewachsen“, erzählt Papadopulos. Die 72-Jährige kommt aus Röthenbach. Im Fahrdienst tätig war sie ihr Leben lang, für verschiedenste Arbeitgeber. „Aber diese Aufgabe hier ist etwas ganz Besonderes. Ich bin stolz, ein Teil des Teams zu sein.“
Förderung wichtig für die Kinder
Mit an Bord ihres Spezialfahrzeuges: Angela Fürle (71), ebenfalls Röthenbacherin, und die Schwägerin von Maria. Gemeinsam machen sich die beiden Frauen jeden Morgen kurz vor 6 Uhr auf den Weg nach Fürth. Dort warten Salma (12), Adam (6) und David (8) darauf, von ihnen abgeholt zu werden. Alle drei haben von Geburt an schwere Beeinträchtigungen und sind deshalb rund um die Uhr auf professionelle Hilfe angewiesen. Für sie und ihre Eltern ist das Rückersdorfer Blindeninstitut, das 150 schwerstbehinderte Kinder aus der gesamten Region betreut, eine ganz wichtige Einrichtung:
„Wir sind froh und dankbar, dass Salma und Adam dort sein können“, sagt der Vater der Geschwister. „Die Tage und die Förderung dort sind wichtig für unser Leben und das der Kinder.“ Über die Jahre hinweg hat sich ein guter Kontakt zwischen den Familien der Kinder und den Fahrerinnen entwickelt. „Man spricht immer ein paar Worte, man hat ein bisschen Einblicke, wie die Familien leben. Ich habe großen Respekt vor dem, was sie täglich leisten. Und natürlich tauschen wir uns aus, wenn ein Kind krank ist und daheimbleiben muss“, sagt Maria Papadopulos. Wie Angela Fürle ist auch sie überzeugt: „Ohne Herz kann man diesen Job nicht machen.“ Maria und Angela lieben ihn.
Es ist 15.30 Uhr am Nachmittag, als die beiden ihr Fahrzeug an diesem Tag zum zweiten Mal in die lange Schlange vor dem Eingang des Blindeninstituts einfädeln. Noch sind es ein paar Minuten bis Unterrichtsschluss, Zeit für ein kurzes Pläuschchen mit den wartenden Kolleginnen und Kollegen. „Wir sind alle schon lang dabei, jeder hat seine festen Kinder, man kennt sich, tauscht sich aus“, sagt Maria Papadopulos. Auch zum Blindeninstitut gäbe es einen guten Kontakt. „Die Schulleitung und die Lehrkräfte sind uns Fahrern gegenüber sehr wertschätzend. Wir sind regelmäßig im Austausch. Jeder gibt täglich sein Bestes für die Kinder.“
Zeit für die Heimfahrt
Dann ist es Zeit, die Kinder zu holen. Salma ist bester Dinge, ihr rosa Rucksack baumelt am Rollstuhl, sie lacht, als Maria Papadopulos die Hebebühne des Fahrzeugs langsam herunterlässt und dabei mit ihr scherzt. Der achtjährige David aber ist heute müde vom langen Schultag, er döst schon ein bisschen, während ihm Angela Fürle die Mütze auf dem Kopf liebevoll zurechtzupft und dann seinen Rollstuhl vorsichtig neben den von Salma ins Innere des Fahrzeugs schiebt.
Noch gut festmachen, und dann rollen Maria und Angela mit den Kindern langsam die Einfahrt hinaus, rauf auf die B14 Richtung Nürnberg. Gut eine Stunde brauchen sie an diesem Tag bis Fürth, es ist Feierabendverkehr. David ist eingeschlafen, er wird auch nicht wach, als sie den Achtjährigen seinem Vater übergeben, der schon vor dem Haus in der Fürther Innenstadt wartet. Ein paar kurze Sätze, ein kurzes Adieu, dann geht es weiter zur Familie von Salma und Adam, ein paar Straßen hinter dem Klinikum.
Wer sich für eine Tätigkeit im sozialen Fahrdienst der ASB-auxi interessiert, kann mit Philipp Elsasser, Fahrdienstleitung, Kontakt aufnehmen. Mehr Infos unter www.asblauf.de.