LUDERSHEIM/ALTDORF – Zu einer Mahnwache gegen das geplante Umspannwerk bei Ludersheim für die Juraleitung haben sich zahlreiche Menschen am vergangenen Samstag versammelt.
Ein „Zeichen der Solidarität“ sollte die Mahnwache in Ludersheim sein, Mitglieder zahlreicher Bürgerinitiativen entlang der Juraleitung hatten ihr Kommen angekündigt. Während die Veranstalter von rund 300 Teilnehmern sprechen, beziffert ein Sprecher der Polizeiinspektion Altdorf die Zahl auf „150 bis 200“.
Der Demonstration vorausgegangen war nicht nur die Bekanntgabe des Vorzugsstandorts von Netzbetreiber Tennet, sondern auch ein Artikel in der Zeitung „Der Bote“, in dem die drei Bundestagsabgeordneten Jan Plobner (SPD), Ralph Edelhäußer (CSU) und Kristine Lütke (FDP) Stellung zur Juraleitung bezogen haben. (Diesen Artikel finden Sie hier auf NN.de im Abobereich)
Mehr Menschen zum Protest animiert
„Dabei muss man den drei Abgeordneten schon fast danken. Ihre Stellungnahmen haben sicher noch einmal ein paar mehr Leute auf die Straße getrieben“, kommentierte Ralph Kubala, Sprecher der Bürgerinitiative Raumwiderstand Altdorf/Burgthann, die Aussagen der Abgeordneten in seiner Rede.
Auf die Frage, welche Konsequenzen ein Nicht-Ausbau des Stromnetzes hätte, hatte Kristine Lütke gesagt: „Sollte die Transformation der Stromnetze nicht gelingen, droht eine dauerhafte Überlastung der Netze. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass regional Blackouts drohen und in bayerischen Haushalten wortwörtlich das Licht ausgeht.“
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„Gefährlicher Populismus“
Eine Aussage, für die Lütke von den Trassengegnern viel Kritik erntete. Von „gefährlichem Populismus“ sprach etwa Hubert Galozy vom Aktionsbündnis Trassengegner, eine Aussage, die sich nicht mit den technischen Fakten decke.
Auch Altdorfs Bürgermeister Martin Tabor war vor Ort und sicherte den betroffenen Menschen Unterstützung zu: „Wir stehen den Betroffenen zur Seite und fordern weiterhin die Regierung dazu auf, diese Planungen einzustellen und sich stattdessen für eine echte dezentrale Energiewende einzusetzen.“ Um ihren Protest auch visuell zu unterstreichen, entzündeten die Trassengegner am Standort des Umspannwerks mehrere Protestfeuer.