Feinstaub-Messungen in Schwarzenbruck

Wie hoch ist die Schadstoffbelastung an der B8?

Die B8 in Ochenbruck, Höhe Rathaus: Im Landkreis ist die Bundesstraße eine der am meisten befahrenen Straßen. 2010 rollten hier täglich über 20 000 Fahrzeuge durch, darunter 1 300 Lkw. Zwischenzeitlich dürften noch deutlich mehr Pkw und Laster auf der B8 unterwegs sein. auf Antrag der Schwarzenbrucker Grünen werden jetzt die Feinstaub-Werte im Gemeindebereich ermittelt.2017/10/Feinstaub-B8-1.jpg

SCHWARZENBRUCK – Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) wird demnächst die Feinstaubbelastung an der B8 im Bereich der Gemeinde Schwarzenbruck ermitteln. Das ist das Ergebnis eines Antrags der örtlichen Grünen, dem sich der gesamte Gemeinderat ohne Gegenstimme anschloss.

Die Grünen begründen ihren Vorstoß in Sachen Feinstaub-Messungen mit der zunehmenden Verkehrsbelastung auf der Bundesstraße, verursacht durch Neuausweisungen von Bau- und Gewerbegebieten in Richtung Neumarkt sowie durch Gewerbeansiedlungen auf Schwarzenbrucker Gebiet. Das beeinträchtige in zunehmendem Maße die Gesundheit der Bevölkerung, sagen die Grünen und wollen deshalb aussagekräftige Daten über die Luftverunreinigungen an der B8.

50 Messstationen

Dazu muss sich nun die Kommune mit dem Landratsamt in Verbindung setzen das wiederum das Landesamt für Umwelt einschaltet. Die Landesbehörde untersucht laufend über ihre 50 stationären Messstationen die Luft im Freistaat. Darüberhinaus hat das LfU mehrere mobile Messstationen, die von Kommunen über die jeweils zuständigen Landratsämter angefordert werden können.


Zahlen von 2010

Dabei kommen die mobilen Anlagen nur dann zum Einsatz, wenn es nicht gelingt, die Luftschadstoffbelastung rechnerisch zu ermitteln. In vielen Fällen liegen aktuelle Zahlen aus vorangegangenen Verkehrszählungen vor, mit denen die Experten des Landesamts dann arbeiten können. Im Fall der B8 in Schwarzenbruck allerdings stammen die letzten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2010. Damals zählte man rund 20 000 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden, darunter 1 300 Lkw. 2015 gab es zwar eine weitere Zählung, die Daten sind aber bis heute nicht komplett.

Aufwändige Maßnahme

Wenn eine Messstation in Schwarzenbruck eingesetzt wird, stimmt sich das Landesamt mit Landratsamt und Kommune über die Standorte ab. Dabei ergeben sich dann die einzigen Kosten, die der Gemeinde für die Messung entstehen, nämlich für eine eventuelle Standortmiete und für den Strom, den die vom LfU kostenlos bereitgestellte Anlage braucht. Die Messungen sind aufwändig und werden über ein ganzes Jahr durchgeführt. „Weil die einschlägigen Grenzwerte, anhand derer die Messergebnisse beurteilt werden müssen, ebenfall auf ein Kalenderjahr abstellen“, so eine Sprecherin des LfU. Konkret heißt das: An einem windigen Sommertag gibt es ganz andere Ergebnisse als an einem windstillen Wintertag.

Messungen nur in Ausnahmefällen

Die Sprecherin weist auch darauf hin, dass Messungen nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden, „wenn die rechnerische Abschätzung nicht ausreicht“. Dies dürfte beim veralteten Datenmaterial über die Verkehrsbelastung der B8 zutreffen. Möglicherweise behelfen sich die Fachleute des LfU aber damit, dass sie einen fiktiven Wert für eine jährliche Zunahme des Verkehrs seit 2010 ansetzen.

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