RÖTHENBACH (as) — Röthenbachs neue Mitte hat einen Namen: Hubert-Munkert-Platz. Darauf hat sich der Stadtrat einstimmig verständigt. Der künftige Marktplatz an der Rückersdorfer Straße soll im Sommer fertig sein, das von einem Bauträger errichtete Gebäude mit 24 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten im Westen des Areals füllt sich. Dort entsteht derzeit auch ein öffentlicher Veranstaltungssaal.
Noch wirbt ein Schild an einem Fenster mit freien Wohnungen, doch im Erdgeschoss des neuen Gebäudes zwischen Sparkassenfiliale und künftigem Marktplatz ist längst Leben eingekehrt: Daniel Hauenstein und sein Team bereiten sich auf die Eröffnung ihres Restaurants vor. „Neue Mitte“ soll es heißen und 160 Plätze bieten, davon 60 im Freien. Ursprünglich war die Eröffnung für Dezember geplant, nun wird es Ende Februar. Die Handwerker brauchten länger als vorgesehen.
Nebenan, auf der Rückseite des vom Nürnberger Bauträger Schultheiß Projektentwicklung errichteten fünfstöckigen Hauses mit seinen insgesamt 27 Einheiten wird ebenfalls noch gewerkelt. Hier entsteht ein Veranstaltungssaal mit bis zu 140 Plätzen. Die Wände sind gestrichen, der Kautschukboden ist fertig – „nun fehlen noch Einbauten vom Schreiner und die Technik“, so der Röthenbacher Wirtschaftsförderer Bastian Streitberger.
Die Stadt hat das gesamte Erdgeschoss gekauft und dafür 825 000 Euro an Schultheiß überwiesen. Sie tritt als Verpächter für die Gastronomie auf und betreibt den Saal. „Für die Vermietung ist das Kulturamt zuständig“, sagt Bürgermeister Klaus Hacker (FW).
Ein eigener Spielplan mit Abo-Angebot wie in der Karl-Diehl-Halle ist nicht geplant. Die Volkshochschule soll Diavorträge und Lesungen veranstalten, Konzerte sind ebenso denkbar. Daneben können die Röthenbacher Vereine auf den Saal zurückgreifen, wenn sie nach einem Ort etwa für ihre Jahreshauptversammlung suchen. „Viele Gastwirtschaften mit Nebenraum, in dem so etwas stattfinden kann, gibt es ja nicht mehr“, sagt Hacker.
Dank staatlicher Förderung kostet der Raum die Kommune unter dem Strich „unter 1000 Euro pro Quadratmeter“, so der Bürgermeister im Gespräch mit der Pegnitz-Zeitung. Der Innenausbau wird durch das Leader-Programm der EU unterstützt.
Die Eröffnung ist erst für Juli oder August geplant. Dann soll auch der neue Platz fertig sein, „vorher müssten alle Gäste ja ständig über eine Baustelle laufen“, sagt Hacker. Die Gestaltung des Areals steht fest, unter anderem ist eine drei Meter hohe, kristallförmige Skulptur geplant (die Pegnitz-Zeitung berichtete), zudem ein Trinkwasserbrunnen. In der Platzmitte sind Strom- und Wasseranschlüsse vorgesehen, so dass der Wochenmarkt hier stattfinden kann. Hin zur bestehenden Bebauung im Osten, also zur NKD-Filiale, sieht der Entwurf eine Baumreihe samt Sitzbänken vor. Dort soll im vorderen Teil, nahe der Rückersdorfer Straße, auch eine Lademöglichkeit für E-Bikes angeboten werden.
Einstimmig fiel der Beschluss, die neue Röthenbacher Mitte nach dem erst im November vergangenen Jahres gestorbenen SPD-Altbürgermeister Hubert Munkert zu benennen. Bereits während seiner Amtszeit, 1982 nämlich, war die Entscheidung getroffen worden, die historische Conradtysiedlung nicht abzureißen, sondern zu sanieren. Erst jetzt, mit dem Bau des Marktplatzes, ist das Mammutprojekt abgeschlossen.
Der mit Bäumen bewachsene Luitpoldplatz im hinteren Teil der Freifläche behält seinen Namen.