RÖTHENBACH — Nach dem Vorbild der Stadt Erlangen hat am Donnerstagabend auch die Stadt Röthenbach die Klimanotlage erklärt. Freie Wähler, Grüne, SPD sowie Teile der CSU und damit eine große Mehrheit des Stadtrats stimmten dafür. Wörtlich heißt es in dem Beschluss, dass die Kommune anerkenne, „dass die fortschreitende Erhitzung unserer Welt eine akute Notlage darstellt und dass bisher ergriffene Maßnahmen bei weitem nicht ausreichen, um unsere Lebensgrundlagen zu sichern“.
Geht es nach der Vorstellung der Grünen, auf die dieser Antrag zurückgeht, schließt sich an diese Erklärung eine ganze Reihe von Maßnahmen an. Nötig sei „eine noch nie dagewesene gesellschaftliche Transformation“. Dazu könnte ein „mutiges Verkehrskonzept“ gehören. Ihm zufolge sollen binnen 15 Jahren so gut wie keine Emissionen mehr im Röthenbacher Straßenverkehr anfallen. Das bedeutet nichts anderes als einen fast vollständigen Umstieg auf Elektrofahrzeuge, Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel. Bereits 2021 solle der CO2-Ausstoß in diesem Sektor „um 8 bis 16 Prozent reduziert werden“, so der Wortlaut.
Auf derart weitreichende Festlegungen konnten sich die anderen Fraktionen aber vorerst nicht verständigen, so dass die Folgen der Klimanotlage in den nächsten Wochen erst im Stadtrat und im Ausschuss für Bildung, Umwelt, Soziales, Sport und Kultur verhandelt werden müssen. Neben dem „mutigen Verkehrskonzept“ steht unter anderem die Schaffung einer neuen Stelle zur Debatte: Ein Klimaschutzbeauftragter soll Maßnahmen planen und umsetzen. In der angespannten Röthenbacher Haushaltslage ist das ein heikler Punkt. Ein Ausweg könnte ein „interkommunaler Klimaschutzbeauftragter“ sein, bei dem sich mehrere Kommunen die Kosten teilen. Bis 2030 soll die Verwaltung außerdem klimaneutral werden.
„Schnell die Lücke schließen“
Marco Heisig, der den Antrag für die Grünen begründete: „Mit der Anerkennung der Klimanotlage macht Röthenbach einen ersten Schritt in die richtige Richtung – jetzt müssen wir schnell die Lücke schließen zwischen dem, was notwendig ist, und dem, was uns heute als realistisch erscheint.“
Er beruft sich unter anderem auf eine Studie, die die Stadt Erlangen in Auftrag gegeben hat. In dem Papier geht es um die Frage, wie Kommunen im Freistaat einen Beitrag leisten können, um die Erderwärmung „auf ein erträgliches Maß zu reduzieren“. Heisig zieht aus dem Papier den folgenden Schluss: „Wenn wir unseren Kindern und Enkeln eine intakte Welt hinterlassen wollen, dann haben wir dafür höchstens noch zwölf Jahre Zeit.“
Eine inhaltsleere Überschrift?
Wäre es nach der CSU gegangen, hätte sich der Stadtrat oder der zuständige Ausschuss vor der Ausrufung der Klimanotlage auf ein Maßnahmenpaket geeinigt. „So stimmen wir doch nur über eine Überschrift ab, mit aller Brachialgewalt“, kritisierte Stadtrat Wolfgang Hellmann. Das allerdings ließen die Freien Wähler und Bürgermeister Klaus Hacker nicht gelten: „Das ist keine Überschrift, es ist die Manifestation eines wichtigen Anliegens.“ Röthenbach erkenne an, „dass wir ein schwieriges Problem haben“, so Heiko Scholl (Freie Wähler).
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Andere CSU-Räte – etwa Stefanie Cortus oder Karl-Heinz Pröbster – merkten an, dass die Pegnitzstadt in der Vergangenheit oft an der Umsetzung konkreter Vorhaben gescheitert sei, so bei der von der CSU beantragten besseren Kennzeichnung von Schulwegen. Würden weniger Eltern ihre Kinder per Auto bringen, sei das auch Klimaschutz. Cortus: „Wir sollten im Kleinen anfangen.“
Eine vergleichbare Initiative wie die der Röthenbacher Grünen gab es zuletzt in Feucht im südlichen Nürnberger Land. Dort fand sich aber keine Mehrheit.
Mitschwimmen im Strom der Klimagretel. Nur Worthülsen, nix dahinter. Ich freue mich schon auf den shitstorm der fff-Kinder. :)))
Was für eine großartige COVID Lösung: 09.20. Fresh Air
ALLE hatten wir Angst. Insbesondere wenn wir lang zusammen im Klassenzimmer waren.
Jeder Huster schreckte uns auf, dauernd und immer. Da gewöhnt man sich nicht daran.
HEUTE gehe ich wieder gerne in die Schule, da ich dort jetzt sicher bin und die frische ständige Atemluft genieße, welche es sonst nur draußen im Freien gibt.
Ich sitze in der zweiten Reihe, ganz rechts außen. Blicke ich jetzt an die gegenüber liegende Fensterfront, sind dort 2 Fenster dauergekippt aber abgeschottet und isoliert. Oben sind zwei Kanalbögen eingehängt welche mit Moskitonetz außen versehen sind und es laufen jeweils dicke Plastikrohre (ehemals graue PVC Kanalrohre) quer durchs Zimmer. Über jeder Schulbank geht eine Abzweigung nach unten, welche sich verjüngt. Meine Banknachbarin und ich stöpseln jetzt Allmorgendlich unser Nasalmasken ein und atmen von da ab nur noch frische Aussenluft ein. Dies funktioniert echt prima und da mein Mund frei ist, kann ich gut sprechen und jede/r am Unterricht teilnehmen. Bin auch fitter, da „verbrauchte Luft“ nicht mehr eingeatmet wird.
Der beste Vorteil ist aber, dass wir jetzt immens wenig Heizkosten haben, da nicht mehr ständig durchgelüftet werden muß, um Frischluft ins Zimmer zu holen.
Da die Plastkrohre zwischenzeitlich auch im gleichen warmen Beigeton wie unsere Zimmerwände gestrichen sind, passen jene auch prima optisch rein.
Sind übrigens auch leicht und schnell installiert, da nur mit Kette von Decke abgehängt.
Eine sehr gute Idee hatten wir zusammen, als wir überlegten wie man denn die ausgeatmete und mit Aerosole angereicherte Luft entsorgen kann. Dies machen wir ganz einfach über die Abwasserentsorgung, da unser Klassenzimmmer noch über ein Waschbecken verfügt. Hier ist nach dem Syphone ein Miniventilator eingesetzt worden, welcher während des Schulbetriebs dezent die Raumluft stetig absaugt. Die im Raum sonst verbleibenden Aerosole sind dadurch wie weggeblasen.
Einzig die Sicht ist durch die wenigen senkrechten Rohre gelegentlich nervend. Stört mich aber nicht weiter, da ich jetzt sicher bin und ein gutes Gefühl dadurch habe.
Nach Unterrichtsschluß stöpselt man seine Nasenmaske aus und nimmt diese immer mit. Dies, da man jene im umgerüsteten Schulbus wieder benötigt, wo ich mich auch wieder einstöpsln kann.
Die Luftbohrungen dort sind entgegen der Fahrtrichtung angebracht (nur Minibohrungen wie mit Bohrmaschine gemacht). Klappt alles prima und die Umstellung ging eigentlich Ruck Zuck!
Da wir wohl viele Jahre damit leben müssen, war es wichtig eine schnelle und eine billige Lösung zu finden. Wer hätte gedacht dass die Plastikkanalrohre uns jemals solch wichtige Dienste leisten würden. So sinnvoll, so günstig und so schnell installiert.
Masken benötige ich nur noch am Pausenhof bzw. da, wo man sich nicht einstöpseln kann.
Erstaunlich, dass solche einfache und unkomplizierte Lösung nicht schon früher existent war.
Bitte erzählt dies weiter, da ja alle gleiches Problem haben. DANKE – Eure Schul`x 007
Frei erzählt nach „Dub`s Schulklassenlüftungssystem FRESH/AIR 09.2020“