Fünfter Band der Dadord-in-Frangn-Reihe kommt

Halali im Reichswald

Krimi-Autor Roland Geisler
Krimi-Autor Roland Geisler | Foto: Gisa Spandler2019/11/NL-Geisler-neu-800_2.jpg

NÜRNBERGER LAND – Dass der fünfte Streich des Krimi-Autors Roland Geisler am Buß- und Bettag auf den Markt kommt, ist sicher reiner Zufall. Dass er wieder alle Ingredienzen enthält, die ein anspruchsvoller und spannender Band der „Dadord-in-Frangn“-Reihe braucht, eher nicht. Denn dafür hat der Urheber von „Agitare – der Todesschweiß“ mittlerweile zu viel Erfahrung im Thriller-Geschäft und kann sich auf seinen Instinkt bei Themen verlassen und auf seine Vergangenheit als realer Zollfahnder und Terrorismus-Bekämpfer sowieso.

IS-Anschlag verhindert

Dieses Mal hat es sein Alter Ego, den Nürnberger Kriminaler Schorsch Bachmeyer, in die Jäger-Szene verschlagen. Nebenbei verhindert er mit seinem Team den perfekten Anschlag einer Terrorgruppe des Islamischen Staats.

Wie immer setzen sich seine Handlungen aus Anregungen von authentischen Verbrechen zusammen, die er geschickt verfälscht in andere Zusammenhänge und Umgebungen verpflanzt, und aus rein fiktiven Erzählsträngen. Genauso verhält es sich mit dem Personal und den Ermittlungsmethoden, wobei er bei diesen Praktiken als ehemaliger Ermittler des Kölner Generalbundesanwalts natürlich aus dem Vollen schöpfen kann.

Jäger im Visier

Und das passiert: Im Nürnberger Reichswald wird auf einmal die Flinte auf die Jäger angelegt. Der Täter geht bei der Auswahl seiner Opfer akribisch vor und hinterlässt keine Spuren. Gehören die Täter zum Kreis der „Animal Liberation Front“, also einer autonomen Zelle radikaler Tierschützer? Haben die gemeuchelten Waidmänner irgendwo Dreck am Stecken oder wurzeln die Taten in vollkommen anderen Motiven? Die Jägermorde geraten allerdings in den Hintergrund, als eine Eilmeldung vom israelischen Mossad die Spürnasen erreicht. „Ein Anschlag, der nicht nur die Frankenmetropole, sondern die gesamte westliche Welt in ihren Grundfesten zu erschüttern droht“, so der Klappentext, muss verhindert werden.

Neben diesen beiden Handlungssträngen setzt Geisler bei der Umsetzung wieder auf Bewährtes: Die Schauplätze sind hier wohlbekannt, neben dem Lorenzer Reichswald gehören der Drei-Brüder-Berg, Oberhembach und Sorg in Wendelstein zum Setting, es gibt wieder Tipps zu zwei real existierenden fränkisch-italienischen Kulinartempeln, und um den Unterhaltungsfaktor nicht allein auf Mord und Totschlag zu lenken, erfährt der Leser wieder einiges aus Schorsch Bachmeyers Privatleben, erotische Exkursionen inklusive.

Unerwartete Wendungen

Natürlich gibt es auch in diesem Roman wieder Überraschungseffekte, unerwartete Wendungen, aber vor allem wird mit der Nachvollziehbarkeit und Logik der Verbrechen und ihrer Aufarbeitung gepunktet. „Ich will den Lesern deutlich machen, wie wahre Ermittlungshandlungen praktisch durchgeführt werden, die Lösungen sind garantiert nicht an den Haaren herbeigezogen“, lautet das Credo des Wiederholungstäters, der sein Publikum ab und zu ordentlich fordert. Er legt Wert darauf, dass beschriebene Arbeitsmethoden oder Techniken wie immer nachrecherchiert werden können, weil sie authentisch sind.

So existiert in seinem neuen Band eine Passage über die Möglichkeiten der NSA, Kontakte und Informationen mittels Sprachassistenten bei Handys zu sammeln, („nicht erfunden“), bei der man leicht Gänsehaut kriegt. Und letztendlich ergänzt das komplette Buch, das es bereits als E-Reader gibt, wieder ein Glossar des fränkischen Idioms und eines, das die Fachbegriffe der Ermittler übersetzt.

INFO


Das Buch ist ab Mittwoch, 20. November, im Buchhandel in der Region zu haben, die Premierenlesung findet am Donnerstag, 28. November, um 20 Uhr im Schwabacher Gaswerk statt.

Eine ganz besondere Premiere erlebte der Autor für sein neues Buch bereits auf der Aida „Perla“ während seiner Transatlantik-Kreuzfahrt von Hamburg in die Karibik Anfang November. Dort gab es fünf ausverkaufte Lesungen, und der Krimi kam unter den Gästen bestens an.

Die erste Lesung im Nürnberger Land ist eine Veranstaltung des Burgthanner SPD-Ortsvereins im Rahmen ihrer Reihe „SPD und Kultur“ am Sonntag, 26. Januar, um 17 Uhr im Haus der Musik in Unterferrieden.

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