RÖTHENBACH – Mit deutlicher Mehrheit ist Thomas Jennemann vom Röthenbacher SPD-Ortsverein zum Bürgermeisterkandidaten gekürt worden. Er setzte sich in der Nominierungsversammlung als gemeinsamer Vorschlag des Ortsvorstands und der Stadtratsfraktion gegen einen Mitbewerber durch: Sükrü Arslan hatte ebenfalls Interesse an einer Kandidatur angemeldet.
Dritter Bürgermeister Erich Dannhäuser schlug Jennemann in der Versammlung vor. Dabei erwähnte er, dass die Genossen froh seien, einen jungen – mit 35 Jahren aktuell den jüngsten Bewerber – und einen motivierten Kandidaten präsentieren zu können, der durchaus eine bemerkenswerte Vita habe.
Der 54-jährige Arslan stellte seinen beruflichen Werdegang selbst vor, berichtete von ehrenamtlichem Engagement bei der Lebenshilfe und verwies auf seine frühere Stadtratskandidatur in Nürnberg. Wer nur durch Röthenbach fahre, sehe schon, dass man in Spielplätze investieren müsse, so Arslan, und dass Baustellen zu lange nicht fertiggestellt würden. Hier wolle er sich einsetzen.
Erst Förderschule, dann Master
Jennemann, der im März für die SPD antreten wird, ist in Röthenbach aufgewachsen. Nach der Seespitz-Grundschule und dem Förderzentrum in Lauf besuchte er die Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg, wo er seinen qualifizierten Hauptschulabschluss erwarb. Es folgten eine Ausbildung zum staatlich anerkannten Hauswirtschaftler, das Fachabitur im Sozialzweig, ein Bachelorstudium im Management des Gesundheits- und Sozialmarkts sowie ein Masterabschluss in Gesundheitsökonomie.
Während seines Studiums arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der SPD-Stadtratsfraktion in Nürnberg. Sein beruflicher Werdegang führte ihn anschließend über verschiedene Stationen im sozialen Bereich – unter anderem zur Stadt Nürnberg und zum Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt für Ober- und Mittelfranken – bis zu seiner heutigen Position als Controller beim „NürnbergStift“, einem großen Träger sozialer Einrichtungen.
Jennemann ist ehrenamtlich aktiv, unter anderem bei der Arbeiterwohlfahrt, der BRK-Wasserwacht und in der Röthenbacher SPD, deren Vorsitz er innehat. Seit 2020 führt er zudem die SPD-Fraktion im Stadtrat. „Mein Lebensweg zeigt: Ich scheue keine Herausforderungen. Ich packe an – mit Zielstrebigkeit, Einsatz und Verantwortungsbewusstsein“, warb er für sich in seiner Bewerbungsrede.
Das ist das Wahlkampfmotto
Auch sein Wahlmotto stellte der 35-Jährige vor: „Gemeinsam. Zukunft. Röthenbach.“ Die Stadt sei seine Heimat, so Jennemann, „hier möchte ich Verantwortung übernehmen“. Die Stadt solle „solidarisch, sozial, sicher, grün, sauber und lebenswert“ bleiben.
Jennemann möchte bezahlbaren Wohnraum sichern, städtische Liegenschaften sanieren und ein neues Hallenbad schaffen, das als Ort für Sport, Freizeit und Begegnung dienen soll. Auch die Verbesserung der Verkehrssituation, mehr Stadtgrün und Sauberkeit sowie eine moderne, digitale Verwaltung gehören zu seinen Prioritäten. „Ich will, dass Röthenbach eine Stadt ist, die Zukunft wagt und dabei niemanden zurücklässt“, so der SPD-Kandidat.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt für ihn auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Dazu gehören der Ausbau erneuerbarer Energien und die Renaturierung des Röthenbachs. Darüber hinaus will er die früheren Conradty-Werksflächen zu einem „zukunftsweisenden Standort für neue Arbeitsplätze und nachhaltige Stadtplanung“ entwickeln.
