OBERFERRIEDEN – Er hat es wieder getan: Der ehemalige Zollfahnder, Ermittler des Kölner Generalbundesanwalts und Terrorismusbekämpfer, Roland Geisler, stellt seinen neuen Regionalkrimi aus der Reihe „Dadord in Frangn“ vor. „Interficere und das Wartenbergrad“ heißt er und vereint eigentlich zwei Kriminalgeschichten in einer.
Und wieder glaubt der Autor von mittlerweile vier hochexplosiven Schorsch-Bachmeyer-Mord-Romanen, der immer wieder vom Erfolg überrannt wird: „Dieser ist der Spannendste.“ Und als Leser möchte man sagen: „Er hat auch dieses Mal recht.“ Die Frankenkrimi-Community darf sich freuen.
Auch dieses Mal bleibt beim Plot des Thrillers nichts dem Zufall überlassen. Dass die Handlungsstränge generalstabsmäßig durchdacht und durchplant sind und letztlich die vielen Fragen, die sich stellen, beantwortet und die Rätsel gelöst werden, ebenso wie die Morde, gehört zum Geschäft eines jeden Krimischreibers.
Dass sich aber so viel Authentizität bei der Aufklärung seiner Fälle findet, ist wohl nur möglich, weil der Autor „vom Fach“ ist und auch noch enge Beziehungen zu den aktiven Gangster-Jägern pflegt. Bei seinen Büchern verbindet sich die Kenntnis der Materie und die Lust am Schreiben und Phantasieren, wie es nicht oft der Fall ist.
Detailliert und analytisch
Auch in „Interficere“ wird das Verbrechen exakt beschrieben, ebenso wie das Vorgehen der Kriminaler detailliert und analytisch, dabei aber absolut unterhaltsam und nachvollziehbar geschildert wird. Da kommen Mantrailer-Hunde zum Einsatz, es wird mit Handschriftenanalysen gearbeitet oder mit real existierenden Ermittlungstechniken, die aber in Deutschland noch nicht angewandt werden dürfen.
Unter anderem geht es hierbei um die Identifizierung von Tätern auf der biomolekularen Ebene, die in manchen EU-Ländern und den USA zwar praktiziert wird, in Deutschland aber noch umstritten und nicht erlaubt ist. Um sie doch in seinen Roman einbringen zu können, lässt sich Geisler schon mal ein paar ganz besondere Tricks einfallen…
Worum geht es in dem neuen „Dadord“? Er ist eine „Sex-and-crime“-Kiste, der Verbrecher ein Triebtäter, der seine Tötungen minutiös vorherplant und die Spuren ebenso akribisch vernichtet, so dass man an den perfekten Mord glauben mag. Angesiedelt ist das Ganze mit jeder Menge Action und hohem Gruselfaktor zum Teil in den Niederungen der Escort-Szene, über die Geisler im Internet recherchiert hat.
Wieder mit von der Partie ist das gesamte Team um Ermittler Schorsch Bachmeyer, in dessen Privatleben die Leser auch bei diesem Band wieder Einblicke nehmen dürfen. Eine wichtige Rolle spielt auch ein algerischer Clan, Rauschgiftschmuggel und ein geheimnisvoller Prolog zweier Priester zum Thema Zölibat.
Belebendes Lokalkolorit
Für das beliebte und belebende Lokalkolorit sorgen in „Interficere“ das Gasthaus Weißes Kreuz in Altenthann, die Raiffeisenbank Oberferrieden, die Liegewiese bei Schwarzenbruck am Alten Kanal, das Schleusenwärterhäuschen Nummer 49 und noch viele andere Örtlichkeiten, mit denen der Krimi-Autor auf den Wiedererkennungseffekt setzt, um Identität zu schaffen.
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Für den bekennenden Feinschmecker Geisler gehört dazu auch in diesem Band die aktuell existierende Gastroszene der Umgebung mit einer in den Fokus gerückten Lokalität und drei besonderen Spezialitäten-Geheimtipps.
Damit der kriminalistische Fachjargon keine Sprachbarriere darstellt, hat der Autor unter anderem auch wieder ein fachsprachliches und ein fränkisch-deutsches Glossar angefügt.
Diverse Lesungen
In den nächsten Wochen wird Geisler bei verschiedenen Gelegenheiten aus dem neuen Band lesen. Eine angekündigte Lesung am Samstag, 21. April, in Allersberg war binnen einer Woche ausverkauft. Die nächste Chance, den Autor live zu erleben, ist am Sonntag, 6. Mai, um 17.30 Uhr im Haus der Musik in Unterferrieden. Am Samstag, 24. März, signiert Roland Geisler sein neues Werk von 13 bis 17 Uhr in der Buchhandlung Hugendubel in Langwassser.
Der vierte Band der Reihe „Dadord in Frangn“: Roland Geisler, Interficere und das Wartenbergrad, 380 Seiten, 2018.