3640 Betriebe, drei Standorte

Neue Herausforderungen für das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Archivbild: Kühe in Engelthal | Foto: Manfred Keilholz/HZ-Archiv2014/11/5_2_1_2_20141121_HIRTEN.jpg

ROTH/ HERSBRCK – Das Agrarwesen wieder „in die Mitte der Gesellschaft rücken“, so das Ziel der Verwaltungsreform in Bayern, die im Juli 2021 an den Start ging. Sie brachte neben strukturellen Änderungen eine Fusion mit sich: Es war die Geburtsstunde des neuen Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg (AELF), das auch einen Standort in Hersbruck unterhält. Nun haben die Verantwortlichen Bilanz gezogen.

„Die Betriebe stehen vor völlig neuen Fragestellungen und Herausforderungen. Treiber sind die Anpassung an den Klimawandel, das Tierwohl, der Schutz der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität sowie die Digitalisierung“, erklärt Amtsleiter Hans Walter. Damit habe sich auch der Beratungsbedarf der Bauern gewandelt. Ebenso sei eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit nötig. Die hat Laureen Eggmann als Beauftragte für Presse und Kommunikation übernommen.

Das Leitungsteam des AELF Roth-Weißenburg ist zufrieden mit dem ersten Jahr der Fusion: Wolfgang Jank, Birgit Alberts, Ernst Birnmeyer, Hans Walter, Laureen Eggmann und Ingrid Bär (v. links) sind zuversichtlich. / Foto: Leykamm | Foto: Leykamm2022/05/a463803158i0011_max1024x.jpeg

Vor diesem Hintergrund sei die Neuordnung und die Zusammenlegung des Rother und Weißenburger Amtes nötig gewesen. Vor der Verwaltungsreform waren die Kompetenzen in Fachzentren gebündelt, was den Landwirten oft lange Wege zu den Beratungsgesprächen abverlangte. Nun erfolgt die Beratung wieder direkt vor Ort am jeweiligen Amtsstandort. Zumindest mittlere Wegstrecken müssen den Ratsuchenden aber weiterhin zugemutet werden. Denn „unser Dienstgebiet reicht von Langenaltheim im Süden bis Neuhaus an der Pegnitz im Norden und ist 2707 Quadratkilometer groß“, so Walter. Es umfasst den Rother und den Weißenburg-Gunzenhausener Landkreis sowie das Nürnberger Land.

Überall Ansprechpartner

An den drei Standorten Roth, Weißenburg und Hersbruck gilt es seit vergangenem Sommer 3640 Betriebe zu betreuen. Es sei gelungen, die Behörde für dieses große Gebiet effizient aufzustellen: „In jedem Landkreis stehen Ansprechpartner zu den verschiedenen, wichtigen Themen bereit: ob Förderung, Gewässerschutz, Wildlebensraum, Tierwohl oder Ökologischer Landbau. Aber auch Fragen zu Unternehmensentwicklung und -diversifizierung, Ernährung und Alltagskompetenz sowie Bildung und Hoheitsvollzug werden hier kompetent beantwortet.“

Zwei große Bereiche

Das Amt gliedert sich in zwei übergeordnete Bereiche: Forsten (Leiter: Steffen Taeger) und Landwirtschaft (Leiterin: Ingrid Bär). Sie ist ebenso Chefin der in Roth beheimateten Landwirtschaftsschule. Dort wie in Weißenburg übernimmt sie auch Teile des Unterrichts für den einsemestrigen Studiengang der Hauswirtschaft. Auch intern wurde umstrukturiert. Die Zahl der Schulstunden reduzierte sich von 660 auf 570, dafür gibt es nun Wahlpflichtfächer wie Direktvermarktung. Damit „orientieren wir uns stärker an den eigenen Ambitionen der Studierenden sowie an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes“, betont Bär.

Fördermittel ausgezahlt

Auch Wolfgang Jank, Abteilungsleiter Förderung, ist mit der Fusion zufrieden: „Die Fördermittel etwa im Bereich der Direktzahlungen, der Ausgleichszulage, der Ausgleichszahlungen für die Gewässerrandstreifen, der Schaf- und Ziegenprämie und der Agrarumweltmaßnahmen konnten fristgerecht ausbezahlt werden.“ Und dann gibt es da noch einen großen Brocken: die neue Stufe der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU ab 2023.

Für seinen Aufgabenbereich ist Ernst Birnmeyer als Abteilungsleiter Bildung und Beratung zuversichtlich. „Die Neuausrichtung und Schwerpunktsetzung ist in vollem Umfang angelaufen. Bei traditionellen Veranstaltungen wie dem Pflanzenbau- oder dem Kuhhaltertag wie auch bei Seminaren werden die Themen nun noch stärker fokussiert. Im Dienstgebiet hilft eine Beraterin bei Fragen zur Biodiversität und zur Umstellung auf Ökolandbau. Noch besser unterstützt werden Regionalvermarktung und Ernährungsberatung“.

Bei Birgit Alberts, Abteilungsleiterin Prüfungen und Kontrollen. steht heuer ein umfassendes Flächenmonitoring an. Das Tagesgeschäft in puncto Prüfen und Kontrollieren hat sie mit ihrem Team im Griff: „Alles wurde fristgerecht und zuverlässig durchgeführt.“

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