Aktion am Freitag

Mit Brottüten und Veranstaltungen gegen Gewalt an Frauen

Die Gleichstellungsbeauftragte Anja Wirkner und Landrat Armin Kroder präsentieren die Tüten für die diesjährige Aktion am Tag gegen Gewalt. | Foto: Landratsamt2022/11/4a0ac7255ac972a3a9981eea537bdd9e6e14bb42_max1024x.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am Freitag, 25. November, gibt es im Nürnberger Land wieder die Brottüten-Aktion zur Gewaltprävention. In Lauf finden außerdem mehrere Veranstaltungen statt.

Unter dem Motto „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ führen die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Mittelfranken erneut die sogenannte „Brottüten-Aktion“ durch. Denn Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor bittere Realität.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennt Gewalt als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen. Den Statistiken zufolge wird weltweit jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt, unabhängig davon, wo sie lebt, wie alt sie ist oder welchen Bildungsgrad oder sozialen Status sie hat. Gewalt gegen Frauen und Mädchen kommt überall vor: in Ehe, Partnerschaft, Bekanntenkreis, Betrieben, zu Hause und im öffentlichen Raum.

In diesem Jahr werden in ganz Mittelfranken zum Internationalen Tag gegen Gewalt rund 300.000 Brottüten verteilt, davon 25.000 im Nürnberger Land. Die teilnehmenden Bäckereien packen ihre Backwaren in Brottüten mit der einheitlichen Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“. Auf den Tüten sind die lokalen Hilfsangebote der jeweiligen Kommunen und Landkreise aufgeführt. Denn es sei sehr wichtig, dass Betroffene wissen, wohin sie sich wenden können, so das Landratsamt Nürnberger Land.

Für Frauen und auch Männer

So findet man auf den Tüten die Nummern vom Frauenhaus, vom Frauennotruf, Anlaufstellen wie das Jugendamt oder die Erziehungs- und Jugendberatungsstelle – und auch Notfallnummern für von Gewalt betroffene Männer. Philipp Schmuck von der Beratungsstelle Häusliche Gewalt an Männern bringt es wie folgt auf den Punkt: „Gemeinsam gegen häusliche Gewalt.“ Auch die Tafeln des Nürnberger Landes beteiligen sich: „Selbstverständlich nehmen wir auch dieses Jahr wieder als Tafel Nürnberger Land an dieser tollen Aktion teil“, sagt Vorsitzender Wolfram Bauer.

Informieren und sensibilisieren

Die Aktion der Gleichstellungsstelle Landkreis Nürnberger Land in Kooperation mit den Bäckerinnungen und Bäckereien sowie dem Frauenhaus Schwabach und dem Frauennotruf hat zwei Ziele: Erstens, konkrete Notfallkontakte bekanntzumachen, sodass Betroffene davon Gebrauch machen können. Und zweitens, ein breites Publikum für jede Form der körperlichen und sexualisierten Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu sensibilisieren und zu mehr nachbarschaftlicher Aufmerksamkeit zu motivieren.

Denn laut Andrea Hopperdietzel, Leiterin des Frauenhaus und der Interventionsstelle Schwabach, ist der „gefährlichste Ort für Frauen und Kinder die eigene Wohnung“. Die Aktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ sei ein wichtiges Statement zum Hinschauen und Helfen.

Hedwig Hacker, Vorsitzende des Vereins Hilfe für Frauen und Kinder in Not Nürnberger Land, sieht die Aktion als wichtigen Beitrag dazu, dass „Gewalt mehr und mehr die Öffentlichkeit angeht. Bei Gewalt darf nicht mehr weggesehen werden“, appelliert sie. Dass alle Menschen ein selbstbestimmtes, gewaltfreies Leben leben können, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gemeinsam gelöst werden kann.

Infostand und mehr in Lauf

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen finden außerdem in Lauf mehrere Aktionen statt. Ab 12 Uhr wird am Laufer Rathaus die Flagge gehisst mit Bürgermeister Thomas Lang, Nina Bezold und der Vorsitzenden des Frauennotrufs Nürnberger Land, Hedwig Hacker.

Von 15 bis 17 Uhr gibt es einen Info-Stand der Frauenunion am Marktplatz in Lauf und ganztätig verteilen beteiligte Laufer Geschäftsfrauen bedruckte Tüten, die mit der Aussage „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ und „25.11. internationaler Tag NEIN zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ versehen sind. Befüllt sind die Tüten mit kleinen Überraschungen.

Teilnehmende Bäckereien und Organisationen:

Woitinek, Andreas Kraft, Laurer, Raum, Wacker, der Holzofenbäcker – Klaus Deinzer, Marktcafé Schnaittach, Müller Marianne und Wolfgang (Vollerbauer), Die Backstube Rothmeier, die Bäckereien Führlbeck, Buberl, Manfred Gmelch, Klein, Sommerer, das BrotHaus Lauf, Tafel Nürnberger Land, die Kantine am Landratsamt, Rummelsberger Diakonie, Asf Nürnberger Land, FU-Lauf und Laufer Geschäftsfrauen, CSU Schwaig/Behringersdorf sowie das Jugendhilfezentrum Schnaittach

Mitmachen

Interessierte, die sich nächstes Jahr an der Brottüten-Aktion beteiligen möchten, können sich unter [email protected] melden.

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