Von der Superstar-Bühne zurück in den Alltag

Nicole Kandziora ist zurück in Lauf. Foto: Stefanie Buchner-Freiberger2011/02/17113_New_1298476565.jpg

LAUF — Am Samstag stand sie noch auf der großen DSDS-Bühne in Köln, jetzt drückt sie wieder die Schulbank in der Oskar-Sembach-Realschule in Lauf: Nicole Kandziora ist nach ihrem Ausscheiden bei Deutschlands erfolgreichster Castingshow zurück im Alltag – und darüber nicht mal so unglücklich. Mit der PZ sprach die 17-Jährige über ihre Erfahrungen.

PZ: Hallo Nicole, fünf Tage sind seit deinem Ausscheiden bei DSDS vergangen. Ist die Enttäuschung noch groß?

Nicole Kandziora: Nein, die Enttäuschung ist nicht mehr so da. Klar, am Anfang war ich schon traurig, ich hätte ich es noch gern in die Mottoshows geschafft. Aber jetzt bin ich einfach froh, wieder hier zu sein, meine Familie und Freunde um mich zu haben.

Wie war dein Gefühl unmittelbar nach deinem Auftritt?

Ich war enttäuscht von mir. Das Lied („Firework“ von Katy Perry, Anm. d. Red.) hat einfach nicht zu mir gepasst, auch wenn wir es gemeinsam ausgesucht haben. Ich hätte besser etwas anderes singen sollen.

Wie hast du die Stunden nach der Entscheidung erlebt?

Es war ziemlich stressig, jeder wollte ein Interview. Dann habe ich im Hotel schnell Koffer gepackt und bin mit meiner Familie nach Hause gefahren. Ich habe mich zwar noch kurz von den anderen Kandidaten verabschiedet, aber groß Zeit zum Reden blieb nicht mehr.

Apropos andere Kandidaten: Sind da Freundschaften entstanden?

Freundschaften nicht direkt. Mit Awa, die ja am Samstag auch ausgeschieden ist, habe ich aber gestern telefoniert. Die Leute, die jetzt in den Top 10 sind, haben wahnsinnig viel zu tun, aber man schickt sich halt mal eine SMS.

Vor DSDS kannten dich an deiner Schule vermutlich nur ein paar Leute, jetzt jeder. Wie war es, als du am Dienstag wieder in die Schule kamst?

Einige Fünft- und Sechstklässer kamen auf mich zu und wollten Autogramme, das war echt süß. Viele haben mich aufgemuntert, keiner hat schlecht geredet oder so.

Haben die Kandidaten auf den Malediven außerhalb des Vorsingens eigentlich Kontakt mit der Jury? Geht man abends mal ein Bierchen trinken mit Dieter Bohlen?

Nein, da gab es wenig Kontakt. Die Jury hat sich eher zurückgezogen. Als Kandidat hat man mehr mit den Leuten zu tun, die der Fernsehzuschauer zu Hause gar nicht zu Gesicht bekommt. Wir hatten zum Beispiel fast täglich Gesangstraining, das war sehr hilfreich. Ich quetsch die Töne immer so raus, da hieß es immer: „Entspann dich.“

Jedes Jury-Mitglied hat ja so seine Favoriten. Wer denkst du, war dein Fürsprecher?

Auf jeden Fall Patrick Nuo. Der hat mich eigentlich immer gelobt, von ihm kam nie Kritik.

Wie geht es jetzt für dich weiter? Willst du weiterhin Musik machen?

Erstmal muss ich jede Menge Schulstoff nachholen, denn ich habe wegen DSDS gut zwei Monate in der Schule gefehlt. Ich will ja im Sommer die mittlere Reife schaffen. Danach möchte ich auf jeden Fall weiter Musik machen, besonders mit meiner Band, vielleicht auf etwas professionellerem Level als bisher. Möglicherweise können wir sogar mal was aufnehmen. Und mein Wunsch, Polizistin zu werden, besteht nach wie vor. Eventuell versuche ich mal die Aufnahmeprüfung an der Polizeischule.

Was nimmst du aus deiner Zeit bei DSDS mit?

Dass ich nach all dem Stress die normalen Dinge des Alltags wieder viel mehr schätze. Ein Streit mit den Eltern zum Beispiel, über den man sich manchmal furchtbar aufregt, ist doch eigentlich überhaupt nicht schlimm. Ich bin so froh über meine Familie und meine Freunde.

Und was machst du am Samstag um 20.15 Uhr?

Da schaue ich DSDS, na klar. Zusammen mit einigen Freunden. Das wird bestimmt lustig, denn jetzt kann ich denen ja einiges verraten, was man als Fernsehzuschauer gar nicht merkt. Und zum Finale bin ich jetzt schon nach Köln eingeladen.

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