VORRA — Ein Bauarbeiter und der Inhaber der mit dem Umbau beauftragten Baufirma sollen im Dezember 2014 das Feuer in der geplanten Asylbewerberunterkunft in Vorra gelegt haben.
Die beiden Männer – 42 und 50 Jahre alt – seien gestern festgenommen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitagmorgen bei einer Pressekonferenz in Nürnberg mit. Inzwischen befinden sich die Beschuldigten in Untersuchungshaft. Sie gelten als dringend verdächtig, vorgeworfen wird ihnen Brandstiftung, Sachbeschädigung und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Das Duo bestreitet die Tat.
Die Ermittler sind überzeugt, dass der 42-jährige Bauarbeiter und sein acht Jahre älterer Chef das Feuer aus wirtschaftlichen Erwägungen gelegt haben. Die Unterkunft sei „in keinster Weise bezugsfertig“ gewesen, sagt Norbert Ditzel, der stellvertretende Leiter der Soko „Vorra“. Unter anderem habe es Mängel beim Brandschutz gegeben. Weil das Unternehmen einen Festvertrag mit dem Bauherren abgeschlossen hatte, hätte der Mehraufwand „diese Firma ruiniert“. Den entscheidenden Hinweis habe ein Zeuge geliefert.
Den auf eine Wand gesprühten Schriftzug „Kein Asylat in Vorra“ samt Hakenkreuz werten die Ermittler als bewusst gelegte falsche Fährte.